CORON und „Ultimate Tour“

Bis nach Mitternacht, saßen meine „Mitbewohner“ aus dem Michel’inn noch gemütlich vor meiner Tür zusammen. Zu den Gesprächen kam noch ständiges Stühle rücken und dieses Geräusch war fast noch nervtötender als die laute Musik, die gefühlt von allen Richtungen kam. Morgens war mir klar – hier muss ich raus. Wenn ich das 4 Nächte aushalten soll, werde ich echt schlecht gelaunt 😉 Noch bevor ich, um 8 Uhr, zu meiner Ultimate-Super-Tour abgeholt wurde, hatte ich ein anders Hotel gebucht.

Da hatten wohl noch Hunderte andere die Idee gehabt, sich das schöne Coron anzusehen. Ein Massenansturm. Ich wurde einem Guide und meiner Gruppe von 12 Leuten zugeteilt. Noch eifriges Anbieten von Masken, Schnorchel, Flossen, „Sicherheits-Wasserschuhen“ und Kajaks. Die Entscheidung muss hier am Pier fallen. Tja, soll ich oder soll ich nicht? Ist ja schon ne einmalige Sache. Mein Gefühl und auch der Preis, sagten NEIN. Die Tour kostete 28 Euro, für ein Zweisitzer-Kajak wollte er 26 Euro. Also hab ich mir nur für 2,40 Euro Flossen geliehen. Vorweg – ich habe meine Entscheidung nicht bereut – im Gegenteil!

Es war 9:30 bis jeder sein Zeug hatte und wir endlich auf unser Boot konnten. Ich – wieder mal egoistisch, hab mich ganz unverschämt in dem ganzen Gedrängel auf dem „Floating“ Steg, so unauffällig wie möglich vorgedrängelt. Welches Boot ist es wohl? Ich brauche unbedingt einen Schattenplatz! Der Mann mit der helfenden Hand, der mich über das wackelige Brett aufs Boot führen wollte, fragte mich noch kurz: „Which Tour?“, Ich: „Ultimate,“, Er: „Wrong Boat“ – Na super, hat ja klasse geklappt 😉 Meine Sorge war diesmal aber unbegründet, „Ultimate“-Bucher kriegen wohl ein größeres Boot, mit einem richtigen Dach und mit Vorhängen zum Zuziehen. Mit weiteren, 20? 30? Booten liefen wir aus und stachen ins große Abendteuer.

Der erste Platz an dem wir stoppten war „The Blue Lagoon“.  Dort kamen die Kajaks das erste Mal zum Einsatz. Insgesamt hatten wir 3 mit an Bord.. Ich dachte nur: Wo sollen die denn noch rum-kajaken? Es wimmelte nur so von Booten, Schnorchlern und Kajaks. Und alle mit schönen roten Schwimmwesten. Dies war eine der Safety-Roules! Man muss die Weste immer bei sich haben. Ob man sie nun anzieht oder nicht, bleibt jedem selbst überlassen. Die Motivation, mich in dieses Getümmel zu stürzen hielt sich in Grenzen, aber die Neugierde siegte.  „Schnorchle und entdecke atemberaubende Lagunen mit kristallklarem Wasser und die pulsierende Unterwasserwelt in den Korallenriffen von Coron“ – deshalb bin ich doch gekommen. Los geht’s!

Nach nicht mal  5 Minuten war ich wieder im Boot, weil es mir zu viel wurde mit dem Ausweichen. Ausweichen vor Booten, Auslegern und Kajaks. Aber ich wollte die Hoffnung noch nicht aufgeben, es kann ja noch besser werden, aber leider wurde es nicht besser. Also der Barracuda Lake ist schon was besonderes. Dort ist wirklich total klares Wasser und als Freitaucher ist das bestimmt ein schönes Erlebnis, vorausgesetzt, man sieht sich beim Tauchen gerne Felsformationen an.

Die „pulsierende“ Unterwasserwelt, sollte uns dann wahrscheinlich beim Coral Garden gezeigt werden. Ich muss leider sagen, es war überhaupt nichts besonderes, auf jeden Fall nicht für einen Taucher wie mich. Viele kamen begeistert auf’s Boot zurück: „Fish, Fish, Fisch“, viele vermutlich auch Nicht-Schwimmer oder schlechte Schwimmer, denn sie wurden – zusätzlich zur Schwimmweste – von den Guide an einem Rettungsring über das Gebiet gezogen.

Ganz ohne Hindernisse ist die Tour nicht! Wir mussten ein paar mal an Land, einige Treppen hoch und runter steigen. An einem Aussichtspunkt, herrschte richtig Andrang, um „DAS BILD“ zu ergattern, mussten sich alle in einer Reihe anstellen, dann positioniert und wurden von den Guides fotografiert – so was mag ich ja ganz besonders!

Was ich an dieser Tour ganz faszinierend fand, war wie die Bootsleute gearbeitet haben. Bei so vielen Booten ist da manövrieren echt eine Kunst. Die breiten Ausleger verkeilen sich oft und die Jungs laufen lässig locker über die Bambusstangen und ziehen das Boot mal nach links, mal nach rechts, drücken sich von der Felswand ab, springen auf die Ausleger anderer Boote und balancieren wie Akrobaten. Das fand ich klasse zu beobachten. Außerdem war das Mittagessen auf dem Boot ein Highlight. Das hat der Koch alles in diesem kleinen Bereich gezaubert.