Das gleiche Prozedere wie gestern. Nur das die liebe Maja von der Tauchbasis mich gleich mit „Miss Cordula“ begrüßt hat. Die Registrierung muss ich nicht nochmal machen und auch nicht bezahlen, sie gilt für eine Woche. Diesmal waren wir zu sechst.
„Get ready!“ – das kenne ich ja schon. Wir sitzen alle schön in einer Reihe und das Boot hat mächtig Fahrt drauf. Ganz links sitzt der Guide, er ist der erste in der Reihe, wenn er springt müssen alle anderen in der Reihe nacheinander auch springen. Wenn jemand zu früh oder zu spät springt, besteht die Gefahr, dass man aufeinander springt.
Ich war die zweite, links neben mir der Guide. Warten, Warten ….. JUMP!!!! Ich – rein ins Wasser – und WUSCH – Maske und Schnorchel weg, spüre wie mich der Guide am Arm packt und mit sich zieht, panisch versucht die Maske wieder drauf zu kriegen und erstmal kräftig Salzwasser geschluckt, okay, da ist der Schnorchel, Maske voll mit Wasser, Nase voll mit Wasser, links keine Sicht, rechts keine Sicht, unter mir ein WALHAI!!!!! Entfernung geschätzt zwei Meter – das was ich sehe, ist die Mitte eines Walhai’s, ich bin kurz hinter der Rückenflosse, strample los so schnell ich kann, der Gigant unter mir gleitet hin, ganz langsam wie es aussieht, aber ich kann nicht mithalten. ÄHM – kommt da denn nicht noch eine Flosse, die letzte, die noch viel größer ist als die Rückenflosse? Ohje – und schon schwebt sie knapp an mit vorbei. Der Walhai macht noch ein oder zwei schwingende Bewegungen und ist aus meinem Sichtfeld entschwunden. WOW! WOW! WOW! 8 Meter soll er groß gewesen sein. Aber alles ging so schnell, nur ein paar Sekunden, das war so dermaßen hektisch, dass die Aufregung tatsächlich größer war als die Freude.
Die Strömung im Meer ist ziemlich stark, das Boot hat uns alle, versprengt wie wir waren, wieder eingesammelt. Nur ich und Matthijs, ein Holländer, haben den Walhai gesehen, die anderen gingen leider leer aus. Ab jetzt wusste ich, halte dich an den Guide. Kaum waren wir an Bord, ging es wieder los, „Butanding!“ so heißt der Walhai hier, der Motor heulte wieder auf, Flossen wieder anziehen, hinsetzten, ich ganz egoistisch neben dem Guide, bereit machen, …. Und warten, warten…… „JUMP“ – diesmal aber mit einer Hand über Maske und Schnorchel und die andere am Maskenband am Hinterkopf – kurz noch dem Ausleger des Bootes entwischt – spüre ich wieder die Hand des Guides an meinem Arm und sehe in welche Richtung er zeigt. Und da ist wieder einer – OHHH wie schön! WIE SCHÖN!!!! Ich schnorchle neben einem Walhai! Und da war sie die Freude, das Gefühl dieses wunderbare friedliche Geschöpf zu sehen, den größten Fisch der Welt, im offenen Meer, in seiner natürlichen Umgebung. Richtig TOLL! Ich hab’s geschafft, ich hab ihn gesehen!!!! 🙂 🙂 🙂
Es würde auch die Chance bestehen einen Walhai, bei etwas besserer Sicht bei einem Tauchgang zu sehen. Es ist eine Tagesfahrt und der Tauchplatz ist von hier ca. 3 Stunden entfernt. Nur ist es dort so, dass dort ziemliche Strömung herrscht und man sofort auf 30 Meter Tiefe muss. Wenn man das nicht schafft wird man abgetrieben und wird dann hoffentlich vom Boot wieder eingesammelt 😉 Bei den letzten Tauchgängen ging es ja gut mit meinem Ohr, aber ich glaube schon alleine die Vorstellung, dass es klappen muss, würde mich so stressen, dass es nicht klappt. Zudem sehe ich von der Tauchbasis einfach zu wenig, um bei mir Vertrauen zu erwecken. Ich hab‘ da einfach kein gutes Gefühl. Das Personal ist super nett, aber man sieht einfach überhaupt nichts, keine Ausrüstung – nur das hier.
P.S.: meine erste Walhai-Begegnung habe ich nicht gefilmt – ich hab wohl ein zweites Mal auf den Knopf gedrückt und damit die Kamera ausgeschaltet. 😉