Multi-Kulti Christmas und anderes ;)

So viele Nationen, so viele Religionen und alle zusammen haben wir das christliche Weihnachten gefeiert. 

Wie einfach es doch sein kann! Die, die nichts zu feiern hatten – Juden, Hindus, Buddhisten, Atheisten – haben einfach mitgefeiert, einfach weil es was zu feiern gab. Leider – und das gefällt mir im Moment gar nicht – weiß ich nicht wirklich, ob ein Moslem unter uns ist. Ich hätte sie gerne mit aufgezählt, aber das wäre nur eine Vermutung.
Der Dalai Lama wurde einmal gefragt, welcher Religion er angehöre und er antwortete, seine Religion sei „Kindness“ (Freundlichkeit, Güte). 
Wenn doch nur mehr Menschen, auf dieser Welt, so denken würden! 

Die häufigsten 2 Fragen, die ich am 24. gehört und gestellt habe waren: „Feierst du Weihnachten? Ist für dich heute Weihnachten (Christmas Eve) oder Morgen (Christmas day)?“ Und viele haben interessante Dinge von ihren Familien-Traditionen erzählt.
Es gab an beiden Tagen etwas mehr Auswahl beim Essen und wir saßen alle zusammen in der Yoga-Halle und haben Weihnachtslieder gesungen, begleitet von Gitarre, Violine und Trommeln. 

Dienstag habe ich einen Ausflug in die Umgebung gemacht. Wurde auch mal langsam Zeit. Jetzt war ich schon 3 x hier und habe – außer dem Tempel – nichts gesehen. Meine längsten/weitesten Fahrten waren, das letzte Mal, die zum Krankenhaus um mit meine Tollwut-Impfungen abzuholen. 

Auf geht’s! 9 Leute – 3 Tuk-Tuks – los zur Pfeffer-Farm 😉 Die Fahrt ging überwiegend über unbefestigte Straßen und nach 1 Stunde war ich vom Festhalten und ständigen hin- und her-, auf- und ab Gerüttel total verspannt.
Ich weiß nicht, warum ich andere Vorstellungen hatte, aber ich wurde negativ überrascht! „La Plantation“ ist voll auf Tourismus ausgerichtet. Eine schön eingerichtete Verkaufshalle – in der das Fotografieren verboten ist (Foto anbei) – voll mit nett drapierten Verkaufsschlagern – Pfeffer in allen Variationen, aber auch das mir so bekannte, teure, unvergessliche „Fleur de Sel“, das ich Kulturbanause vor Jahren geschenkt bekam und zum Baden in meine Badewanne geschüttet habe 😉 Schande über mich! :))))

Sie werben mit Schlagwörtern wie Nachhaltigkeit, biologisch, umweltfreundlich. Wir mussten etwas warten, bis wir für unsere „Free Tour“ an der Reihe waren und viele tranken währenddessen überteuerten Kaffee und/oder aßen kleine Eis für großen Preis (eine gut durchdachte Verkaufsstrategie). Nach einer – verständlicherweise, wie am Fließband – runtergeleierten Präsentation – durften wir verschiedene Pfeffersorten probieren: rot, weiß, schwarz, gesalzen, langen Pfeffer, süßen Pfeffer….
Nicht wenige von uns haben während dieser Pfefferprobe, ihnen mitgebrachten Wasservorrat aufgebraucht. Camelia wollte ihre Flasche an einem, hinter der Theke stehenden 20-Liter-Kanister auffüllen lassen. Oh nein! So gast- und umweltfreundlich ist dieses Unternehmen dann doch nicht. Wasser nur (zum Verkauf) und in Plastikflaschen! Die, vegan lebende, im Tierschutz und in der Politik engagierte Camelia hat seit 2 Jahren keine einzige Plastikflasche mehr gekauft, die Tour umgehend abgebrochen und sich von einem der Tuk-Tuks zurückbringen lassen. Alle Achtung für diese konsequente Haltung!
Leider wusste ich da noch nicht, dass es für mich besser gewesen wäre – es ihr gleich zu tun 😉
Der 15-minütige (komisches Wort wenn man es geschrieben sieht, oder?) Rundgang in der prallen Sonne hat mal wieder klar gestellt wie niedrig die Löhne hier auf dem Land sind (teilweise 5-10 Dollar pro Tag!). Anstatt in eine Bewässerungsanlage zu investieren, werden mehrere tausend Pflanzen von Hand gegossen. Gut für die, hier wohnende Bevölkerung, denn die Plantage bietet etwa 100 Menschen einen Arbeitsplatz. Die Frauen, die jedes einzelne der grünen Pfefferkörner von Hand vom Strang abziehen, werden nach Kilo bezahlt.

Nach langen 2 1/2 Stunden ging es endlich weiter. Der Tuk-Tuk Fahrer, der auch halbtags im Tempel arbeitet, hatte Camelia nach Hause gefahren und ich vermute mal, dass die beiden verbleibenden eine kleine „Provision“ im Hinterkopf hatten, als sie uns in ein „Restaurant“ am Secret Lake zum Mittagessen brachten. Die unverschämten Preise auf der Speisekarte, haben nicht nur mich erschreckt, aber trotzdem aßen einige den Fisch für 15 Dollar. Als die Wirtin zwischendurch mal wieder auftauchte und sagte, dass einer der 4 bestellten Fische schlecht sei und sie jetzt nur 3 servieren könne, hoffte ich inständig, dass die von mir bestellten Nudeln (nur 5 Dollar) nicht in seiner Nähe lagen. 

Die Aufforderung im „Secret Lake“ zu baden, haben wir alle abgelehnt. Es ist aber ein beliebtes Ausflugsziel (auch für Einheimische) und an den Bötchen und einem kleinen Spielplatz kann man erkennen, dass Familien dort hinkommen.
Mich würden keine 10 Pferde in diesen See bekommen! auch wenn das Wasser glasklar wäre! Dieser See ist nicht natürlich entstanden! Es ist ein Damm/ein Stausee und er wurde – während des „Rote Khmer“-Regimes – unter unvorstellbar schrecklichen Bedingungen – von Menschenhand gegraben. Hunderte, wenn nicht Tausende – keiner weiß es genau – starben an Hunger, Folter, schwerer Arbeit, Krankheit und sie wurden dort einfach liegen gelassen und wie es aussieht „vergessen“. Aber dieses Land MUSS auch „vergessen können“. Zwischen 1975 und 1979 wurde, unter der Führung von Pol Pot, ein Drittel der Bevölkerung „ausgelöscht“ – ein Autogenozid. Fast jede Familie war betroffen. Das Durchschnittsalter liegt hier bei 25 Jahren. Ich weiß, ich habe glaube ich schon einmal darüber geschrieben – es bewegt mich aber sehr. 

Nun aber zurück zu unserem Essen. Alles schmeckte fein und lecker. Ein bisschen „Unstimmigkeiten“ gab es nur noch, als die anderen ihren Reis noch extra zahlen mussten.

Auf dem Rückweg haben wir noch einen kleinen Halt bei der „Elephant-Cave“ eingelegt. Kaum war ich drin, fielen Moskitos über mich her. Deshalb war ich nur kurz drin und schnell wieder raus.

Um 17 Uhr waren wir endlich zurück und ich muss leider sagen, ich hätte meinen Tag besser verbringen können. Wenigstens hab ich mal was von der Umgebung gesehen. 

Nachts um 2 Uhr meldete sich dann der verdorbene Fisch! Der lag wohl doch viel zu nah an meinen Nudeln! Bis 7 Uhr früh verbrachte ich mehr Zeit in meinem „Badezimmer“ als in meinem Bett! Da wollte irgendwas auf dem schnellsten Weg meinen Körper verlassen 😉 Ich war nicht nur um einiges leichter, sondern auch erleichtert, als ich spürte wie sich alles schnell wieder beruhigte. Die Fisch-Esser waren alle wohlauf, nur ein anderes Mädel, dass auch die Nudeln hatte – lag den ganzen Tag flach. MERKE: „Vertraue deiner Intuition“. 

Schlimmer dran war die arme Frau, die sich tagelang die Zähne mit Leitungswasser geputzt hat. Jemand hat behauptet, dass sei hier kein Problem. Leider weiß ich nicht wer diesen leichtsinnigen Schwachsinn verbreitet hat. Sie landete, so wie ich vor 3 Jahren, mit Typhus im Krankenhaus.

Diese Woche war die erste Woche ohne Reiki Kurs, also war Yoga angesagt. Ich habe sehr schnell gemerkt, dass mich das – so „aus dem Stand heraus“ – total überfordert. Ich weiß, dass ich mich jederzeit hinlegen kann, aber ich war schnell frustriert und es hat mir keinen Spaß gemacht. Daraufhin habe ich mit Pazit gesprochen und morgen (Montag) habe ich eine Einzel-Yoga-Stunde in der ich eine – auf mein Alter, meine Kraft und Beweglichkeit – zugeschnittene Sequenz lerne, die ich morgens machen kann und mit der ich erstmal starten werde. Von den Nachmittags-Yoga-Stunden darf ich die „schweren“ erst mal auslassen 😉 

Ich habe ja sonst auch noch genügend zu tun 😉 Ich sage dass jetzt schon mit etwas Stolz; inzwischen hat sich nämlich herausgestellt und rumgesprochen, dass ich ein GUTER Reiki-Healer bin :))) Zwischenzeitlich brauche ich einen Terminkalender um die Anwendungen (Dauer: etwa 1 Stunde) zu planen.
Es ist so befriedigend, für mich, zu sehen wie mir – auch fremde Leute – ihr Vertrauen entgegen bringen und sie sich mit ihren Schwächen, ihren Stärken und ihrer Verletzlichkeit im wahrsten Sinne des Wortes in meine Hände begeben. Ich werde sicherer, fühle und er-spüre mehr, verändere den erlernten Ablauf und höre mehr auf meine Intuition.

Ich lese und lerne noch jeden Tag über Reiki und habe Freude daran alles in meinem neuen kleinen Buch handschriftlich zusammenzufassen. Meine Handschrift ist eine Katastrophe, wahrscheinlich weil ich seit Jahren nur noch tippe. Jetzt schreibe ich wie ein kleines Kind, jeden Buchstaben, jedes Wort wird ausgeschrieben. Es dauert lang! Sehr lange! Aber diese Zeit – meistens morgens bei Khmer Hands bei meinem Eiskaffee ist für mich Ruhe pur! Ich lese, überlege was ich notieren möchte und dann schreibe ich. Sobald meine Gedanken abschweifen, mache ich einen Fehler – also versuche ich genau bei dem zu bleiben was ich gerade tue. Ich entschleunige. Ich bleibe im Hier und Jetzt! „Living in the present moment!“ Das tut mir sooo gut!

Obwohl ich immer mehr weiß und meine Probanden immer sehr neugierig sind was ich denn so gefühlt habe – halte ich mich nach den Anwendungen mit „Analysen“ sehr zurück. Dafür fehlt mir einfach (noch?) der „Background“ und ich merke immer mehr, dass ich auch eine Verantwortung gegenüber diesen Menschen trage.
Allen, die meinen, es sei totaler Humbug oder Bullshit, was ich hier mache, empfehle ich mal einen Blick auf folgende Seiten zu werfen:

Unfallkrankenhaus Berlin

Reiki in Krankenhäusern in USA

Falls jemand dann noch immer auf dem o.g. Standpunkt ist – kann er dort gerne bleiben. Man kann Reiki nicht erklären, man muss es erleben! Ich erlebe es hier täglich :))) 

Ich habe diese Woche aber auch gemerkt, dass ich dazu tendiere, mehr Reiki an andere zu geben als an mich selbst. Deshalb – mein Vorsatz für nächste Woche: eine Stunde für andere – mindestens eine Stunde für mich selbst! :))))

Wenn ich von Euch gefragt werde, ob es mir gut geht, sage ich ja. Das stimmt auch! Aber trotzdem heule ich manchmal und manchmal bin ich auch „down“. Das ist aber gut so. Die ganze Umgebung, die Gemeinschaft hier und nicht zuletzt das Reiki bringt IN mir sehr viel in Bewegung. Ich trage kleine und große „Päckchen“ mit mir rum und ich habe inzwischen eine Ahnung WO sie sitzen. Ich will sie loswerden, aber dafür muss ich sie finden und ansehen, sie mir bewusst machen und ich weiß, dass wird weh tun. Ich bin froh, dass ich diese Veränderung spüre! 

Deshalb: ja – es geht mir gut – ich bin auf dem richtigen Weg, auch wenn mich manchmal ein Stein zum Stolpern bringt – ich laufe lächelnd weiter….. :))))