Weiter und Wandlung und ein bisschen Hektik

Ich sitze im Bus zum Flughafen Narita. Die Fahrt dauert 2,5 Stunden und ich freue mich mal wieder tierisch über meinen neuen kleinen Lappy, den ich hier einfach auf meine Knie stellen und losschreiben kann. Warum habe ich den nicht schon früher gekauft? Stattdessen habe ich mich mit einer wackeligen externen Tastatur, die ich nur auf ebenen Flächen nutzen konnte und meinem kleinen Handy-Display rumgeschlagen. Aber! hätte ich das nicht getan, würde ich mich jetzt wahrscheinlich nicht so über den neuen Luxus freuen 😉 

Ich gehe hier mit einen lachenden und einem weinenden Auge weg. Wieder mal ist mir meine „japanische“ Familie näher ans Herz gewachsen. J und ich haben gestern Abend versucht Yu zu erklären, dass „Oma“ morgen früh nicht mehr da sein wird, wenn er aufwacht und nicht mehr mit ihm spielen kann. Ich weiß nicht, wie viel er davon tatsächlich begreift, er ist erst zweieinhalb, aber ich denke er hat verstanden, dass sich etwas verändern wird. Er hat mich gedrückt und geküsst. Und Yu hat sich etwas angewöhnt! Er küsst meine linke (immer die linke) Handinnenfläche. Keine Ahnung was das bedeutet und J sagt, dass er das nur bei mir macht!?

Er wird mir fehlen der kleine Mann! Und es fiel mir schwer – keine Bilder von meinem „Leben“ dort zu posten 😉 aber da kann ich J auch – ein Stück weit – verstehen.

Es war schön zu helfen, zu unterstützen und es war toll, dass J sich soviel Zeit genommen hat und mit mir die vielen Ausflüge gemacht hat. Ich habe sehr, sehr viel gesehen. (am Rande bemerkt: wir stehen seit 30 Minuten im Stau und fahren im Schneckentempo – aber ich habe vor – mit dem „nervös werden“ noch abzuwarten. hihi

Aus meinen ruhigen Single-Leben heraus, war es eine sehr große Umstellung. Sanne hat es auf den Punkt gebracht: „Reizüberflutung“! Immer Menschen um mich herum, viele neue Eindrücke, Lachen, Weinen, Schreien, Musik, Menschenmengen, U-Bahnen, herrliche Aussichten, bunt, grell, schrill, neue Gerüche, neues Essen und und und…

Es war eine tolle Zeit – ich fühle mich etwas „ausgelaugt“ aber dennoch sehr zufrieden. 

Jetzt beginnt eine andere Zeit und ich freue mich darauf. Es wird etwas ganz anderes! Und diesen Wandel erkennt man heute früh schon an meiner Kleidung! Ich glaube J war es etwas peinlich (mich hat ein Taxi abgeholt), aber darauf konnte ich am letzten Tag keine Rücksicht nehmen. Ich hätte ja sonst eine Jeans mitschleppen müssen, die ich die nächsten 2 Monate nicht brauche 😉 Ich habe eine meiner Haremshosen an und nachdem ich die letzten Wochen eher „dezente“ Farben getragen habe, habe ich mich für die bunte entschieden. Dazu meine Turnschuhe, ein langärmliges und ein schlabberiges kurzärmliges T-Shirt drüber. Nett und kurz gesagt, sehe ich sehr gewöhnungsbedürfig aus, aber das schöne daran ist, dass ich mich „sau-wohl“ darin fühle!

Das kann ich leider nicht von dem Bus behaupten in dem ich sitze und der inzwischen auf der Autobahn mehr steht als fährt! OhOh! Zeit für einen ersten Anflug von Nervosität! 

Geschafft! Ich sitze im Flugzeug!
Und schon wieder habe ich beim Laufen die Ansage gehört: „Final Call for flight Nr bla bla to Phnom Phen“. Der Grund war nicht wie anzunehmen – der verspätete Bus (es waren dann doch nur 20 Minuten) sondern mein fehlendes bzw verspätetes Ausreiseticket!
Ich fliege am 7. Februar zurück – 62 Tage nach meiner Einreise und habe nur ein Visa für 30 Tage. Das ich daran nicht gedacht habe!!! Schande! Der lieben japanischen Dame am Schalter habe ich eine kleine Geschichte erzählt: Ich würde natürlich nur maximal 30 Tage in Kambodscha bleiben – dann (wann steht noch nicht fest) durch Vietnam reisen – und dann zurück nach Kambodscha reisen. Schlau, wie Sie war, hat Sie bemerkt, dass ich ein „Single-Entry-Visa“ für Kambodscha habe und ich habe erwidert, dass das wirklich ein dummer Fehler von mir war und ich dann leider mehr bezahlen muss. Sie informierte ihre Vorgesetzten und schubbdiwupp standen 2 weitere Japaner da und blickten kritisch auf meinen Reisepass und mein Visa.
Irgendwann haben sie mich dann eingecheckt, mir aber gesagt, dass sie sich nicht sicher sind ob Kambodscha mich so einreisen lässt. UND NOCH 15 MINUTEN bis zum Boarding.

Jetzt war ich sicher, dass ich aus Japan weg komme, aber nicht sicher, dass ich nach Kambodscha rein komme!

Auf dem Weg zu den Kontrollen, habe ich schnell wieder ein Ticket über „Bestonwardticket“ beantragt – also ein Ticket, dass nach 24 Stunden wieder storniert wird – leider habe ich keine Bestätigung erhalten, aber ich hoffe sehr, dass ich am Flughafen Phnom Phen gleich ein Wlan finde und dann ein „gültiges“ Ausreiseticket habe! Ich könnte mir aber vorstellen, also so aus Erfahrung, dass es denen – in Kambodscha – gar nicht so wichtig ist was ich in ihren Land mache und wann ich es wieder verlasse! NO RISK, NO FUN 😉
Ich saß noch nie in einem Flieger, bei dem es keine „Klappen“ vor den Fenstern gab. Hier funktioniert das wie von Zauberhand… das Fenster verdunkelt sich auf Knopfdruck!!! 

Eingereist und im Hotel 😉

Kein Mensch hier hat mich nach meinem Ausreiseticket gefragt! Die 12 Dollar hätte ich mir sparen können! Es war aber ein gutes Gefühl, dass ich gleich nach dem Landen ein WLAN und ein Ausreiseticket der Vietnam Airlines für den 27.12. in meinem Posteingang gefunden habe!

Dann erstmal zum Telefonshop – 6 GB für 10 Dollar (Handy-Einrichtung inklusive) und dann…kurz schreiben „Gut gelandet“…und dann eine rauchen – meine Mittags-Zigarette!

Der Tuktuk-Fahrer zum Hotel wollte 12 und ich habe 4 bezahlt. Ich war schon einmal hier – im YouEng-Hotel – aber in dem Zimmer, dass sie mir zuerst gegeben haben – konnte ich nicht bleiben! Ganz klein und kein Fenster. Ich hab’ jetzt 5 Dollar mehr bezahlt und habe einen Kings-Room! (Insgesamt inklusive Frühstück 23 Dollar) und habe diese Aussicht! Aber immerhin ein Fenster 😉 

 Habe mal wieder dicke Beine und bin ziemlich kaputt! Noch hochladen, vielleicht Abendessen und dann schlafen!

P.S.: es hat an meinen ersten Tag in Japan geregnet und an meinem letzten – sonst nicht :)))

Bilder – auch von meiner Fahrt zum Flughafen – hier