Hoi An und mein endgültiger Abschied von Vietnam

Hoi An ist das bisher schönste Städtchen, dass ich auf meiner Vietnam-Reise gesehen habe. Die Häuser sind maximal 2-stöckig und es kommt mir eher wie ein großes Dorf vor. Ein großes Dorf, dass tausende von Touristen beherbergt.

Die vielen Lampions überall sehen super schön aus – nicht nur Nachts (die Atmosphäre konnte ich auf Fotos garnicht so richtig “einfangen”).
Jedes Haus zur Straße hin verkauft irgendetwas, Souveniers, Schmuck, Klamotten, Restaurants, Bars. Berühmt ist Hoi An auch wegen der vielen Schneider, die von heute auf morgen, alle Kleider und Anzüge maßanfertigen.

Mein Hostel lag etwas abseits und ich war froh drum. Meine Gastfamilie war super lieb, sie haben mir gestern abend sogar “einfach so” einen Bananen-Pancake aufs Zimmer gebracht.

Das erste was ich in Hoi An gemacht habe? Ich habe mich auf die Suche nach einer warmen Jacke und einer warmen Hose gemacht. Die Jacke, die ich wollte, war schnell gefunden, aber ich fand es sehr ärgerlich, dass die Händler erst den 5fachen Preis verlangten und dann auch nicht wirklich freundlich blieben. Handeln finde ich ja okay, aber wenn sie einem dann den Weg versperren und dich nicht mehr aus dem Laden raus lassen…. dann…. finde ich das nicht mehr lustig! Nachdem ich dann wusste was die Jacke kosten darf, hab ich sie 3 Läden nebenan für 15 Euro gekauft. Die Hose war ein Problem – die Vietnamesen sind, wie gesagt kleiner, aber ich habe nach langer Suche eine Leggings gefunden, die sogar mir passt 😉

Mein Ausflug zu den “My Son”-Tempeln, die leider 1968 von den Amerikanern bombardiert wurden, war interessant, aber es war auch eine Geduldsprobe, wenigstens ein paar Fotos ohne Touris drauf zu machen. Ich war mal wieder mit einer Bus-Tour unterwegs und der Guide war gleich für 2 Busladungen zuständig. Ich lief also mit ca. 80 anderen Leute eine Weile hinter ihm her. Nach kurzer Zeit habe ich mich abgesetzt, weil entweder mir oder ich irgend jemand in die Hacken trat.

Auf meinem Rückweg zum Bus, habe einen kleinen zitternden wimmernden Welpen gefunden. Von der Mutter weit und breit nichts zu sehen. Ich habe ihn eine Weile gewärmt und es fiel mir richtig schwer ihn einfach seinem Schicksal zu überlassen.

Am letzten Tag habe ich mir ein Fahrrad ausgeliehen um zum schönsten Strand Hoi An’s zu fahren – der An Bang Beach. Dort habe ich das erste Mal in meinem Leben Parkgebühren für ein Fahrrad bezahlt! “Give money now!” – da fühlt man sich doch gleich willkommen 😉

Irgendwie hatte ich mir Vietnam nicht so vorgestellt. Ich hatte andere Bilder im Kopf: grüne Felder, bunte Märkte, blauer Himmel, freundliche Menschen.

Ich will nicht sagen, dass die Vietnamesen unfreundlich sind. Nur bin ich dadurch, dass ich keinen Roller mieten möchte, auf die Haupt-Touri-Attraktionen/Plätze beschränkt. Ich bin sicher, dass das einen großen Unterschied macht.
Einige Traveller haben mir gesagt, dass das was ich “suche” im Norden überall zu finden ist – nur leider nicht zu dieser Jahreszeit.

Während es im Süden 33 Grad heiß ist, ist es in Hanoi im Norden 10 Grad und ganz im Norden in Sa Pa liegt Schnee.
Je weiter ich also nach Norden reise umso kälter wird es. Ich habe das einfach schlecht geplant und werde deshalb wieder einmal “Lehrgeld” bezahlen und meinen bereits gebuchten Rückflug von Hanoi nach Kambodscha verfallen lassen.

Ich bin gestern von Da Nang über Ho Chi Minh nach Phnom Phen in Kambodscha geflogen. Auf dem Weg zum Flughafen war ich sehr nachdenklich, denn ich hatte mir die letzten Abende ein paar Doku’s über den Vietnamkrieg angesehen um mein Wissen etwas aufzufrischen.
In Da Nang kamen die ersten Landungstruppen der Amerikaner an Land und heute steht dort, am Strand, ein Hotel-Bunker am anderen.

Meine Rückreise war auch wieder von Verspätungen geprägt und somit auch mit viel “Rennerei” verbunden. Ich hörte zweimal “Last Call for flight no……” und hatte damit noch Glück, denn auch mein Anschlussflug hatte eine gehörige Verspätung.

Mit dem Tuk-Tuk gings dann in mein Hostel, in dem ich für 2 Nächte jetzt wieder mal ein Bett in einem 4er-Zimmer habe. Eigentlich heißt es, dass es in Vietnam auch Tuk-Tuks gibt, aber ich habe kein einziges gesehen.

Mein Tuk-Tuk-Fahrer war sehr nett und ich habe mit ihm vereinbart, dass er mich gleich abholt und zu einigen Sehenswürdigkeiten in Phnom Phen fährt.