Auf ein neues … zurück nach Vietnam

Der einfachste Weg zurück nach Vietnam wäre ein Flug gewesen, aber das war mir zu teuer. Ich habe mich also für den Landweg entschlossen.
Ich buchte – für 9 Uhr morgens – ein Ticket in einem Bus mit “Sleeping-Seats” nach Ho Chi Minh. Die Fahrtzeit – 9 Stunden. Da ich Ho Chi Minh schon gesehen hatte und keine weitere Nacht dort verbringen wollte, buchte ich auch gleich noch einen Nachtzug (Abfahrt 22;00 Uhr), weiter nach Nha Trang. Ich war neugierig auf mein Bett in einer 4-Bett-Kabine für die 8-stündige Fahrt.

Ich wurde 15 min vor der Zeit abgeholt und so fiel der Abschied von den Leuten im Vagabond Tempel ziemlich hektisch und kurz aus. Aber ich komme ja wieder 😉 …. dazu später mal mehr.

In einem Minibus ging es wieder zur Grenze nach Ha Tien. Pässe abgeben, Ausreisen – über die Grenze laufen – Gesundheitsformular ausfüllen, Fieber messen lassen – Einreisen.
Nach knapp 2 Stunden waren wir am großen Busbahnhof in Vietnam. Dort besorgte uns der Fahrer unsere Tickets für die Weiterreise – in 2,5 Stunden !!!! Verbleibende Fahrtzeit: 9 Stunden.
Na, das war’s dann wohl mit Nachtzug fahren.

Mit mir warteten auch 2 nette Mädels, aus Holland und Spanien und wir haben uns die Zeit mit interessanten Geprächen verkürzt.
Die Fahrt in dem Sleeper Bus war wieder realativ bequem. Wenn die Sitze 5 cm länger wären, wäre es optimal, aber die Vietnamesen sind wohl überweigend etwas kleiner.

Leider fahren die Busfahrer wie die Verrückten und es war besser für mich nicht auf den Verkehr zu achten.
Wir mussten auch einmal eine Fähre nehmen und viele Leute stiegen, während der kurzen Überfahrt aus und liefen kreuz und quer zwischen den Autos durch.

Nach einigen 10 min Pipi-Pause-Stopps und einem 30 min Abendessen-Stopp, kamen wir erst um 23:00 Uhr in Ho Chi Minh an. Mein 38-Dollar-Bett im Zug blieb also leer 🙁

Noelia, Iris und ich haben dann zusammen ein Taxi in die Stadt genommen und ich habe ein Bett im gleichen Hostel wie Noelia bekommen.
Mitten im lauten Backpacker-Viertel Ho Chi Minhs, mit vielen Bars und Diskos.
Die Leute beim Check-in waren extrem pammpig und unfreundlich. Unsere Betten hatten keine Bettwäsche und ich war wieder über meinen Seidenschlafsack froh. Auch für 4 Euro sollte die Bettdecke und das Kissen doch wenigsten “bezogen” sein.

Kurz nachdem wir eingeschlafen waren, kam der einzige männliche Mitbewohner ins Zimmer und schnarchte nach 5 min so laut, dass Noelia nachts um 2 auszog und im Hotel gegenüber eincheckte.
Ich konnte überraschenderweise trotzdem schlafen.

Wir verabredeten uns zum Frühstück, dass im Zimmerpreis inklusive war und mussten lachen als man uns ein in Plastik verpacktes Milchbrötchen in die Hand drückte. Kaffee oder Tee musste man bezahlen.

Ich entschloss mich mit dem Bus weiter zu fahren und buchte in einem der vielen Reisebüros für mittags um 12 eine Fahrt nach Da Lat (dort wollte ich auch gleich nach der Zugfahrt hin). Ich freute mich drauf bald etwas mehr von Vietnam zu sehen und reservierte einen Fensterplatz.

Mit Noelia zusammen schauten wir uns vormittags dann noch das Denkmal des Mönchs Thích Quảng Đức an, der sich dort 1963 selbst anzündete um gegen die Unterdrückung der Buddhisten in Vietnan zu protestieren.

Zurück im Reisebüro, sagte mir die Dame, dass der Bus leider ausgebucht ist und sie mit aber einen schönen Fensterplatz und weil ich ja “alt” bin (haha) auch einen Platz untern für den Bus um 14 Uhr reserviert hat.
Es ging aber erst zu einem Sammelplatz und von dort aus zum Bus – tatsächlich ging es dann erst um kurz nach 15 Uhr los. Mein toller Senioren-Fensterplatz war im Heck des Busses.
Dort “liegen” fünf Leute total eng nebeneinander und man kann wirklich fast nur liegen. Ich habe versucht den Sitz etwas hochzustellen, aber nachdem ich, durch das starke Geholper, zweimal mit dem Kopf an der Decke angestossen bin – weil oben drüber nochmal Plätze für 5 Leute sind – hab ich das gelassen. Nach etwa 20 Min in dieser Enge – beschlich mich ein mehr als leichtes klaustrophobisches Gefühl, was dann zu einer kleinen Panikattake ausartete.
Mein Bitten und Flehen beim “Busbegleiter” mir doch einen der noch freien anderen Plätze zu geben, hatte keinen Zweck, er blieb stur.
Das verstehe ich JETZT auch, denn nach und nach stiegen noch Leute zu und der Bus war ausgebucht. Bestimmt hätte keiner sich freiwillig in meine Ecke da hinten im Bus gezwängt.

Ich habe mich also zusammengerissen und zum Glück sind nach 2 Stunden Fahrt 3 Leute ausgestiegen und ich habe mir sofort – ohne zu fragen – einen der freigewordenen Plätze geschnappt. Viel gesehen habe ich leider nicht, weil es ja schon um kurz nach 18 Uhr dunkel wird. Um 22 Uhr war ich dann endlich in Da Lat.

Die Luft war herrlich – Da Lat liegt höher und es ist merklich kühler und vor allem nicht mehr so schwül. Hier kann man durchatmen.

Ich habe hier ein ganz tolles Hostel erwischt. Für 3,5 Euro (inklusive einem richtigen Frühstück) habe ich ein Bett in einem 6-Bett-Frauen-Dorm und das Personal ist richtig herzlich.

P.S.: Mein “Tom und Jerry Regenschirm” ist kaputt gegangen 🙁