Zwischenstopp Ambon – Visum Verlängerung

Banda Neira war echt toll.
Aus “ein bisschen tauchen” wurden doch glatt 24 Tauchgänge! Ich habe sehr viel gelernt und mich mit Mani an meiner Seite immer super sicher gefühlt. Ich konnte es nicht lassen meinen Tiefenrekord nochmal zu brechen… aber auf 40 habe ich mich nicht gewagt.
Unser letzter Tauchgang war auch nochmal richtig klasse und wegen der Strömung auch etwas anspruchsvoller.
Wenn Mani mit seinem Stick (und den haben dort fast alle dabei) irgendwo Halt gefunden hat – paddelte ich auf seine ausgestreckte Hand zu, um mich für ein paar Sekunden wieder auszuruhen.
Ich habe nochmal einen Black-tip-Hai gesehen, einen Napoleon, der größer war als ich, zwei sehr große Barsche, so einige Schildkröten und die Skorpionsfische, die es in allen Farbvariationen gibt und immer so grimmig gucken. Sie sollen auch abschrecken, denn sie sind lebensgefährlich wenn sie zustechen. Das tun sie aber nur wenn man drauf fasst oder sich drauf stellt. Die große Gefahr ist, das sie so gut getarnt sind.

Die 3 Mädchen vom VITA wollten mich nicht gehen lassen. Ati meinte: “I want to go, where you go”

Banda Neira ist so klein, dass ich dort – nach ein paar Tagen – immer wieder bekannte Gesichter getroffen habe und sehr schnell Anschluss zu den “neuen” bekommen habe.

Der Abschied von allem und ganz besonders von Mani, fiel mir echt schwer und es ist bei mir so manches Tränchen geflossen 😉

Ich habe unten ein kleines Video reingestellt. Es ist schlecht, ich weiß, aber so habt ihr einen kleinen Eindruck, wie ein Teil meines Weges von der Tauchbasis zum Vita aussah.

Die Überfahrt mit dem Express-Boot war sehr ruhig und es waren tatsächlich nur sehr wenige Reisende an Bord (vielleicht wirklich nur 40) Aus Angst – bei einer vollen Fähre eventuell nur einen Platz auf dem Dach (teilweise in der Sonne) zu bekommen, hatte ich wieder die VIP Class gebucht. Wie sich herausstellte waren die 12 Euro Aufpreis aber “rausgeschnissenes Geld”.

Ich habe mein schönes Raucherecken fotografiert 😉 der deutsche TÜV würde einen Schreikrampf kriegen. Eine große Welle – und schupps – ein Passagier weniger!

Und ein Auge weniger könnte jemand haben, der 5 cm größer als ich bin und die VIP-Class-Toilette aufsucht. Ich habe mir an diesem “vorstehenden” Schließmechanismus der Tür “nur” ganz arg meinen Kopf gestoßen!

 

Ein kurzer Abschied von Mitreisenden die ich in der Tauchbasis kennengelernt hatte und schon saß ich wieder in Hendriks Taxi auf dem Weg zum Hotel.

Ich hatte bei meinem letzten Aufenthalt gefragt wo ich mein Visum verlängern lassen kann und man hatte mir gesagt, ich könnte vom Hotel aus hinlaufen.
HaHa! Ein Taxi sollte etwa 7 Euro kosten und ein Bemo (die kleinen farbigen Busse, von denen hier Hunderte unterwegs sind) 20 Cent. Nach dem ganzen Tauchen muss ich ja auch mal sparen, also los, gelbes Bemo suchen und anhalten. Man winkt hier “anders herum”. Nicht so wie wir wenn wir jemanden herwinken – sondern mit der Handfläche nach unten. Tatsächlich kam ich nach 15 min für 20 Cent im “Imigrassi-Office” an.

Die nette Frau fragte mich nach einer Passkopie und…. nach meinem Ausreiseticket. OHJE – daran hatte ich ja überhaupt nicht mehr gedacht. Meins wurde ja gleich nach der Einreise wieder storniert. Auch wenn ich die Kopie von diesem Ticket dabei gehabt hätte, hätte ich es nicht gewagt, es mit dem zu versuchen.
Kein Cafe, kein Wlan in der Nähe. Ich hab’s mir im Schatten neben der Mülltonne vor dem Office “gemütlich” gemacht und hatte dank guter “Handy-Connection” nach 30 min “bibber-bibber” ein neues Fake-Ausreiseticket in meinem Posteingang. Super! Bild machen, Fingerabdrücke (alle 10) abgeben, Fragen beantworten und 2 Formulare ausfüllen – Reisepass da lassen.
Dann: “Sorry there is a problem”. Die Datenverbindung war abgebrochen. Eigentlich hätte ich eine Rechnung bekommen sollen, die ich dann in einer bestimmten Bank (zum Glück gleich um die Ecke beim Hotel) bezahlen muss.
Sie versprach mir, den Beleg über Whatsapp zu schicken.

Ich hatte über 3 Stunden dort verbracht und fuhr in der Mittagszeit mit dem Bemo zurück. Es ist soo heiß und schwül hier. 36 Grad, bestimmt 5 Grad wärmer als in Banda Neira. Der Schweiß rann in Strömen und ich habe die Indonesier um das kleine Frottee-Tuch beneidet, das viele dabei haben. Leider habe ich dann auch noch meine “Ausstiegsstelle” verpasst und als ich mich so umblickte – kam mit alles etwas unbekannt vor. Die Schulkinder lachten sich kaputt. “Go out way back” – so habe ich dann noch etwas mehr von Ambon gesehen als geplant 😉

5 min vor Bank Schalterschluss kam die Nachricht vom Imigrassi-Office und ich legte einen kleinen Sprint ein.

Wie füllt man ein indonesisches Überweisungsformular aus? Wie liest man eine indonesische Rechnung – auf der man gerade mal den eigenen Namen und den Betrag findet?
Aber nicht nur ich hatte das Problem sondern auch 4 Holländer, die sich schon Hilfe bei einer sehr sehr netten englisch sprechenden Indonesierin geholt hatten. Sie half auch mir – so jetzt nur noch die Reisepass Nummer! ÄH! Hmm! Meinen Reisepass hatte ich ja abgegeben! Ich wusste, wenn ich das jetzt nicht bezahlen kann – werde ich mein Visum einen Tag später bekommen und muss meinen gebuchten Flug nach Sorong stornieren (auf meinen Online-Speicher mit der Kopie hatte ich leider keinen Zugriff).

Der Holländer war bereit am Schalter nicht nur für 4 sondern für 5 zu bezahlen und so reichte seine Reisepass-Nummer aus.
Ich habe mich sooo gefreut!
Jetzt muss ich heute um 15 Uhr mit dem Einzahlungsbeleg nochmal zu dem Office und hoffe dann mein Visum zu bekommen. Ein Pärchen hier im Hotel hat nicht mein Glück gehabt – sie waren etwas später dort und leider hatte das ganze Haus keinen Strom mehr (sie müssen mind. einen Tag länger warten)

Ich habe mich bei der Imigrassi-Dame noch kurz bedankt – Ihre Whatsapp-Antwort: “okay HaHaHa”
Ich hoffe sehr, dass dieses HaHaHa nicht das gleiche bedeutet wie in Deutschland!

Dann ging es los zur Bargeld-Beschaffung. In Raja Ampat gibt es keine Geldautomaten und man kann fast nirgends mit Kreditkarte bezahlen (und wenn schreiben sie immer dazu, das es aber nicht verlässlich ist) – also brauche ich Cash. Ich könnte viel viel viel über die 1,5 Stunden und die 4 Banken schreiben! Mein Glück ist, dass meine Karten anscheinend von allen Banken hier akzeptiert werden, das Pech ist, dass viele Geldautomaten einen maximalen Auszahlungsbetrag haben.
In Banda Neira war das Maximun 158 Euro einmal am Tag. Hier sind aber einige Automaten auf 36 Euro beschränkt und da ich nicht wusste, ob ich mehrmals nacheinander abholen kann musste ich weitersuchen. Mit 36 Euro komme ich nämlich nicht sehr weit.
Tuta hat mir erzählt, das das Monatseinkommen auf Banda Neira so zwischen 40 und 80 Euro liegt!
Vielleicht ist das auch der Grund, warum der größe Geldschein hier 100 000 Ruphien ist. Umgerechnet sind das 6,30 Euro! Das Bündel an Scheinen, dass ich inzwischen mit mir rumtrage ist nicht einfach zu verstecken.

Ich denke, das Einkommen hier in der Stadt liegt bei einigen um ein vielfaches höher, aber es ist trotzdem kein gutes Gefühl mit soviel Bargeld rumzulaufen.

Nachdem ich das abgeholte Geld ins Hotel gebracht hatte, ging es weiter zu einem “Tauch-Equipment-Shop” (haha).
Ich möchte mir, für meine nächsten Tauchgänge in Raja Ampat einen Stick und einen Riff-Haken kaufen.
Die zwei netten Herren an der Rezeption hatten mir den Weg zu dem “Dive-Shop” gut erklärt und ich habe den Laden nach 10 min auch gleich gefunden.
Sollte man darauf aus sein, sich während des Tauchens gleich sein Abendessen zu “angeln” dann ist man da richtig. Aber immerhin – sie hatten 3 Maske-Schnorchel-Pakete, aber eben leider nicht das was ich gesucht habe.

So – jetzt muss ich gleich los mein Visum holen. Ich wohne hier im 3. Stock und laufe seit heute vormittag wieder Treppen 😉 denn es gehört zu meinen echt unnützen Erfahrungen – bei einem Stromausfall – für etwas 5 min – alleine – in einem indonesischen Aufzug stecken zu bleiben. GGRRR (war nicht schön, das sag ich euch!)

Das Hotel hier ist – bis auf die Stromausfälle, die ja auch immer das Wlan lahmlegen echt gut. Meine Klimaanlage steht auf 24 Grad und obwohl es draußen heiß ist habe ich mich total auf eine warme Dusche gefreut.

Und ich habe meine Sachen mal endlich mit warmen Wasser durchwaschen können. Haushaltstipp: ein Bündel von Unterhosen trocknet unter einem tropfenden Duschkopf nicht wirklich gut 😉

Und? kann mir jemand sagen wie ich es schaffe in einem schönen Hotelzimmer innerhalb von Minuten solch ein Chaos anzurichten?

 

PS: ich habe meinen Raucherplatz vorm Hotel fotografiert. nicht gemütlich wie man sieht. Erst heute hat ein anderer Gast mir den gut belüfteten, klimatisierten Raucherraum im Hotel gezeigt! naja – etwas für die Gesundheit getan 😉

Das auf den bunten Tellern ist mein Frühstück 😉