Über Yangon nach Pathein

2016100317573200Der Bus nach Yangon sah von außen garnicht schlecht aus, jedoch kam aus der Klimaanlage nur ein warmes Lüftchen und die Sitze waren sehr klein. Nach und nach füllte sich der Bus und auch die “Notsitze” im Mittelgang wurden alle belegt. Ich hab’ gedacht ich geh’ ein – es war so heiß. Die Deutsche Bahn hätte ich auf Schmerzengeld verklagt. 2016100317574300Bei einem Stopp nach 2 1/2 Stunden hab ich mich draußen im Schatten etwas abgekühlt und Luft geschnappt. Ich hab tatsächlich überlegt nicht wieder einzusteigen, doch würde ich hier irgendwo ne bessere Weiterfahrt-Möglichkeit finden? Bei 33 Grad vielleicht noch Stunden warten? Die Sache ging hart an meine Belastungsgrenze und viel Wasser trinken geht bei einer Busfahrt ja auch nicht.

2016100317500800Nach 4 1/2 Stunden kam ich vollkommen durchgeschwitzt und erschöpft in Yangon an. Ich hatte mir für eine Nacht ein “Bett” im 6-Bett-Schlafraum – auf halben Weg zum westlichen Busbahnhof gebucht. Dank “Nebensaison” hatte ich dann ein Bett in einem Doppelzimmer für mich alleine.

2016100317501500Das Restaurant an der Strasse hatte geschlossen und der Weg zum nächsten war so weit, dass ich nur im Dunkeln zurückgekommen wäre. Bechersuppe tat es auch.

Ich sprach mit dem Hauswirt, erzählte ihm wie “schrecklich” die Anreise war und er buchte mir für 8000 Kyatt (ca. 6 Euro) einen VIP-Express-Bus mit Klimaanlage für die 5 Stunden Fahrt nach Pathein.
Es blieb mir wieder nicht anderes übrig als 2 Stunden vor Abfahrt – morgens um 8 Uhr – vom Taxifahrer abgeholt zu werden, da sie sich anscheinend weigern später im Verkehrs-Chaos stecken zu bleiben.
Die Fahrt führte uns durch ein Industriegebiet und es erschreckt mich immer wieder, wie Menschen teilweise leben. Zusammen gehämmerte Hütten mit Plastikplanen, an kleinen Flüßen, zwischen Müll und alten Autoreifen. Und wieder wird mir klar, dass mein letztes Zimmer für viele von ihnen eine Luxusherberge gewesen wäre!

2016100317594800Kurz vor sieben setzte der Fahrer mich auf einem riesengroßen Busbahnhof – bei meiner Busgesellschaft ab.
Als ich das kleine “Büro” sah schwante mir Böses! Ein Blick auf die handgeschreibene Sitzplatz-Reservierungsliste, bestätigte meine Befürchtung. Es war ein Local-Bus. Air Condition? No – No Air Condition! Later Bus Air Condition? No Bus Air Condition!

Ich hätte losheulen können und vor lauter Wut auf meinen Hauswirt losschreien! Ich versuchte nach einer anderen Busgesellschaft zu fragen, mit besseren Bussen. Aber da ist wieder das Sprachproblem. Als Antwort bekam ich: Yes, 8 o’clock, seat 6, sit down.

Ich packte meinen Rucksack, machte mich auf die Suche. Ich fragte mich durch und irgendwie, fand ich einen, der einen holte, der einen kannte, der Englisch sprach. Der widerum unterbrach augenblicklich sein Frühstück und führte mich zu einem klimatisierten 😉 Büro einer Busgesellschaft mit klimatisierten 😉 Bussen nach Pathein. Preis? 3500 Kyatt! Gebucht. Abfahrt um 8 Uhr 🙂 🙂 🙂

Ich ließ es mir nicht nehmen meinen Hauswirt anzuschrieben und mich zu beschweren. Er entschuldigte sich, hätte das nicht gewusst und wenn ich mal wieder in Yangon wäre, könne ich vorbeikommen und er würde mir das Geld zurückgeben.

2016100317595600Der Platz neben mir bleib leer und ich genoss die Fahrt und die wunderschöne Landschaft. Die Häuser und Hütten am Straßenrand sind ganz unterschiedlich. Bei manchen ist außenrum alles blitz blank gefegt, andere ersticken im Müll. Soviel Müll wie in Kambodscha habe ich hier aber bei weitem nicht gesehen.

 

Ich hatte in Pathein kein Zimmer vorgebucht, weil ich es mir diesmal erstmal ansehen wollte. Nach 4 Hotels, die nah beieinander lagen (in Pathein gibt es viele, da hier viele Geschäftsleute sind) musste ich einsehen, dass der Standard der Zimmer wohl generell – weit unter den Erwartungen eines normalen westlichen Touris liegt.

Ich buchte eine, mir nicht gesundheitsgefährdend erscheinende Kammer (wenn man die potentielle Stromschlag-Gefahr mal aussen vor lässt) für 2 Nächte. Der Evi-Check erwies sich als unnötig – die Matratze bleibt wohl sicherheitshalber eingeschweißt!!!

 

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Ich schaffte es eine Bootstour für den nächsten Tag zu planen – wobei ich wieder vor dem Motorrad-Problem stand. Der Ausflug wäre nur mit dem Motorrad möglich. Ich will nicht Motorrad fahren, ich will nicht Tuk Tuk fahren, aber zuhause auf der Couch sitzen will ich ja auch nicht – also dann ….. 😉 Da weit und breit kein anderer Touri in Sicht war, war der Ausflug “verhältnismaßig” teuer. 6 Stunden, Boot, Bootsführer, Guide, Mittagessen: 28 Euro.

Abholung 7:30 – da ist es noch nicht so heiß….