Einladung zum Frühstück

 

2016070314383600Einer der Lehrer hat zwei andere Lehrer, Chia und mich letzte Woche zu sich nach Hause zum Frühstück eingeladen.

Die Folgen meines letzten Ausflug brachten mich dazu diesmal feste Schuhe, Socken und ein von Chia ausgeliehenes langärmeliges Hemd anzuziehen.

Es waren alle wieder so unheimlich freundlich. Die Türen im Haus sind mit Absicht sehr niedrig – jeder der eintritt soll sich „verbeugen“. Auch hier wurde nur für uns der Tisch gedeckt. Ein Kind kam mit einer Schlüssel Wasser damit wir uns die Hände waschen konnten. Unser Essen wurde gebracht und wir waren wieder alleine. „Sir“ – so nenne ich unseren Gastgeber, denn ich kann mir den Namen nicht merken, hatte uns gefragt, ob wir gerne Fisch essen und ich habe mich auf etwas Abwechslung gefreut.

2016070314365300Er war ziemlich düster im Zimmer und ich versuchte mit dem Löffel (den wir zwei Westler bekommen hatte) zu ertasten wo in dem kleinen Schüsselchen denn der „essbare“ Teil des Fischs ist. Vergeblich! Okay dann auf die indische Art. Ich hab nicht lange gebraucht um mit den Fingern zu ertasten was da drin lag. Es war ein Fischkopf!
Augenkontakt mit Chia, leichtes Kopfschütteln auf meiner Seite, schnell geflüsterte Worte und schon schwamm das Ding in Chia’s Schüsselchen. Sie sagte immer – wir Chinesen essen alles! (Ich weiß von Chia, dass sich nicht alle Hongkong(er) als Chinesen sehen – aber sie tut das).

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Und sie ist eine leidenschaftliche Fotografin. Ihr Liebingsmotiv waren auch an diesem Tag wieder die Menschen.
Sie fragt jeden ob es okay ist und zeigt ihnen dann das Bild auf dem Display und schon ist das „Eis“ gebrochen. Die Kinder haben wieder verrückt gespielt, die Tanten, Onkel, Cousins, Nachbarn kamen zum Haus und sie wollten immer mehr Fotos.

 

Nach einer Weile sind wir ins Tal aufgebrochen um Tomaten zu ernten. Ich mit meinen Super-Teuren-Anti-Rutsch-Walking-Schuhen und die Mutter und Kinder mit einfachen Flip Flops. Die hüften und balancierten über und auf rutschigen Steinen und Wegen und ich hab mich so dämlich und über-vorsichtig angestellt, dass mich am Schluß ein Teenager an die Hand genommen und mir geholfen hat.

 

2016070421355800Den schweren – ich schätze mal 15 bis 20 kg schweren Tomaten-Korb hat dann übrigens die Frau auf ihrem Rücken hochgetragen. Auf Nachfrage warum der Mann diese schwere Last denn nicht tragen würde – heiß es einfach – die Frauen sind stärker.

Die zwei Lehrer wollten gehen und ich muss sagen ich wäre – genauso wie Chia – noch gerne eine Weile bei der Familie und in dem Dorf geblieben.