Von Fallobst, einem Hahn und kleinen Affen

Mein WeckerMeine Nächte hier sind nicht ohne Zwischenfälle. Abends verbringe ich mind 5 Minuten damit mein Moskitonetz – wo auch immer möglich – unter die Matraze oder zwischen Matratze und Bettgestell zu “friemeln”. Bin ich dann drinnen und hab meine “Einstiegsöffnung” abgedichtet – merke ich regelmäßig nach dem ich es mir gemütlich gemacht habe, dass ich irgendwas “draußen” vergessen habe. An nicht wenigen Abenden wiederhole ich dieses Spielchen auch ein paar Mal. Mein Hüttchen hat ein “gewelltes Dach aus Plastik” (das Wort “Wellplastik” gibt es ja denke ich nicht). Schon in einer der ersten Nächte saß ich nach einem lauten Knall senkrecht im Bett. Stockdunkel – mein Herz raste wie wild und ich wußte im ersten Augenblick garnicht wo ich war.
 Ich lebe unter einem Mangobaum! Die Alternative wäre die benachbarte Kokospalme gewesen und ich bin echt froh drum, denn ich hörte auch ab und zu mal eine Kokosnuss mit einem dumpfen Knall zu Boden fallen. Jetzt wache ich zwar kurz auf, aber ich weiß ja was es ist. Anders verhällt es sich da mit dem  Tierchen, das Nachts auf meinem Dach Salza tanzt. Ich hab schon gegen das Dach gehämmert, dann verharrt es kurz, wartet ab bis ich wieder liege, hüpft dann fröhlich weiter rum und ich kann mir bildlich vorstellen wie es mir die Zunge rausstreckt. Peter meinte, dass es eine Ratte sein könnte, da sie gerne Mangos fressen. Dieser Nervtöter hat auf jeden Fall Krallen, das kann ich genau hören. Da mir die erste Ratte so genau in Erinnerung geblieben ist (mein “dreimal so groß” bezog sich nicht auf die Länge, sondern auf die Höhe – die haben hier so eine Art Riesen-Höcker, der im Nacken anfängt und bis zum Schwanz geht) habe ich meinen nächtlichen Mitbewohner in meiner Vorstellung einfach durch einen kleinen Affen ausgetauscht – und ich muss sagen es funktioniert 😉  Irgendwann schaffe ich es dann die ungewöhnlichen Geräusche auszublenden. Meine Nächte enden aber bereits sehr früh morgens, denn meine Nachbarn haben Hühner und natürlich auch einen Hahn. Dieser scheint aber leider in einer anderen Zeitzone zu leben, denn bereits um 4 Uhr früh startet es sein lautet KikerieKie! Aber auch das hat seine positiven Seiten. Ich habe um 5 Uhr früh das “Toiletten”-zimmer für mich alleine, kann in Ruhe duschen und sehe jeden Morgen wie es hier innerhalb von 15 min hell wird. Bis 9 Uhr wird nicht gesprochen und es herrscht Stille im Tempel. Eine wunderbare Zeit. Schlaf bekomme ich trotz allem genug, denn ich kämpfe schon ab 20 Uhr damit eine Augen offen zu halten.