Komfort ist relativ

4 Bed dormUrsprünglich wollte ich schreiben “der fehlende Komfort ist in den Hintergrund gerückt”, aber dann habe ich meine Situation hier etwas genauer unter die Lupe genommen. Lebe ich hier wirklich “unkomfortabel”? Nein. Natürlich ist das hier kein Sterne Hotel mit Klimaanlage, eigenem Bad, Toilette und täglich frischen blütenweißen Handtüchern. Ich kenne aber inzwischen die Dorms im Haupthaus. Damit mehr Leute hier unterkommen können wurden einige “Private Rooms with Bathroom” zu Dorms umfunktioniert und mit Stockbetten ausgestattet. Da wohnen dann zwischen 4 und 6 Leute. Da der Platz aber immer noch nicht reicht schlafen auch manche einfach im Gang auf Matratzen, die auf dem Boden liegen. Dann gibt es noch die 2 Dorms im Nebengebäude. Sie teilen sich mit mir und den anderen “Garden Hut Bewohnern” das Badezimmer neben der “Küche”.Aber alle hier im Vagabond Temple leben im Vergleich zu der Familie, die gleich hinter meinem Hüttchen wohnt im puren Luxus. Wir sind nur durch eine ca. 2 Meter hohe Mauer voneinander getrennt. Ihre “Unterkunft” besteht aus einem Holzgerüst , dass seit letzter Woche ein Wellblechdach trägt und schon eine Blechwand hat. An einer Seite hängt inzwischen eine etwas festere Plastikfolie – für die anderen Seiten hat es wohl noch nicht gereicht. Ich kann durch meine Rückwand etwas “spionieren” und sehe das eine blanke Matratze auf einem Holzgestell liegt. Der Fußboden ist die sandige Erde und das Wasser kommt aus großen 20/30 Liter Kanistern. Sie haben mindestens 2 Kinder wobei das kleinste leider noch nicht jede Nacht durchschläft 😉

Wir wissen oft garnicht zu schätzen wie gut es uns doch in der westlichen Welt geht und es ist wichtig von Zeit zu Zeit daran erinnert zu werden.