35 Stunden

so hatte ich mir das ja nicht gedacht – 35 Stunden von Zuhause nach Phnom Phen.
Es fing schon im Zug an: beim Aussteigen am Frankfurter Flughafen verfing sich einer meiner Rucksackgurte in einer Armlehne, die grad runtergeklappt wurde. Da ich den Ausgang versperrte – verzogen sich meine Mitreisenden zum nächsten Ausgang. Ich zog drehte und wackelte an dem blöden Gurt und fragte (also ich “fehlte” eher) nach einem Taschenmesser. 
Ein älterer Mann, der gerade einstieg half mir dann und ich sprang während der Ansage “Bitte einsteigen – Türen schliessen” aus dem Zug.

Am Check-In Schalter war nix los – aber es dauerte bestimmt 10 min bis ich meine Boardkarte hatte. Die Dame war sehr neugierig!  Visa für China? Nein! (ist ja nur Zwischenlandung). Visa Kambodscha?  Nein.  Und dann die Frage, die ich erst im Kambodscha erwartet hatte. Wann fliegen sie zurück? So musste ich also schon in Deutschland mein “gemietetes’ Ausreiseticket vorlegen. Das mit dem Onward Ticket hatte übrigens super geklappt – weil ich nervös war habe ich es etwas früher u mit einer Gültigkeit von 48 Stunden  bestellt. Innerhalb von 30 Minuten wurde mir von Air Asia ein bestätigtes Ticket nach Bangkok gemailt. Die Dame hatte nichts zu beanstanden 🙂 … kann’s also losgehen.
…schon saß ich im Flieger und rollte Richtung Startbahn…und dann rollten wir langsam wieder zurück! Technischer Defekt! Nach 90 min durften wir dann aussteigen – mussten in unserem Gate bleiben  – irgendwann wurden Bananen, Wasser und Kekse verteilt u gegen Abend hat jeder einen 15 Euro Gutschein fürs Abendessen bekommen u wir durften aus dem Gate raus.
Statt 14:15 startete der Flieger erst um 22:00. Das ist natürlich super ärgerlich aber 1.  finde ich es richtig schön, dass sie den Defekt noch am  Boden bemerkt haben u nicht erst oben und 2. war es ein interessanter u sehr lustiger Abend. Nach und nach hatte sich nämlich aus den “individuell  travellers” an Bord eine bunt gemischte Gruppe gebildet u wir haben Reiseerfahrungen ausgetauscht und richtig viel gelacht.
Natürlich waren
die Anschlussflüge meiner 2 Stopps in China beide weg.
China Southern hat das in meinem Fall ganz gut umgebucht. Ich wusste zwar warten aber im vertretbaren Maß. Andere müssen übernachten und fliegen erst am Abend des nächsten Tages.

Beim Ausfüllen des Visa Antrags war ich dann so müde dass ich jetzt für die kambotianschen Behörden in China geboren, vor 50 Jahren bereits ins Land eingereist bin und eigentlich auf einer Neugeborenenstation liegen müsste.
Hat keiner gemerkt – dachte durchstreichen ist auffälliger.
Ich war auch so angespannt weil mein Ausreiseticket inzwischen storniert war – aber danach hat überhaupt niemand gefragt.

Um das Visa von 30 auf 60 Tage zu verlängern muss man ins Office gegenüber des Flughafen – mitten in der Nacht leider geschlossen.

Mein Taxifahrer war der typische asiatische Taxifahrer. Ich hatte den Preis um die Hälfte runtergehandelt (immer noch zu viel) und er fand mein Hotel erst nach längerer Suche (hatte aber natürlich  behauptet er wisse genau wo es ist).
Meine Bedenken als wir die lange holprige vermüllte Zufahrt durchfuhren waren unbegründet. Ganz herzliche Leute und ein großes sauberes Zimmer mit Klimaanlage und kleinem Raucherbalkon gleich nebenan.
Ich glaub ich bin beim Hinlegen schon eingeschlafen!