Erster Tauchgang – erster Jellyfish :(

Heute ist tauchen angesagt! Um 9 gings los. Als ich mich angezogen hatte, war meine Ausrüstung wie von Zauberhand zusammengebaut :))) Das startet ja schon mal gut. Der Weg durchs Wasser bis zum Boot ist nicht so komfortabel, aber das einzige was man selbst tragen muss ist der Bleigurt und die eigene Tasche und somit ist der Weg machbar. Gestern hatte ich das Ein- und Aussteigen ja beobachtet und sehr sehr viele Taucher gesehen. Das war aber eine polnische Tauchergruppe und heute waren wir nur zu sechst. Mein deutscher Buddy Thomas ist in meinem Alter und hat 340 Tauchgänge, also auch gut.

Nicht so gut war, dass wir uns zum Anlegen der Ausrüstung auf einen etwa 20 cm hohen Absatz setzen mussten. Oh Oh dachte ich. Hinsetzen geht ja, aber das Wieder-hochkommen mit der schweren Ausrüstung. Ein Blick reichte – Hilfe nahte schnell und 2 starke Männerhände hievten mich hoch.

10 Minuten im Wasser versuchte ich alles um tiefer als 5 Meter zu kommen. Nichts zu machen – mein rechtes Ohr blieb zu. Die ganze Zeit mussten die anderen auf mich warten. Mist. Ich signalisierte dem Guide, dass es keinen Zweck hat und er tauchte mit mir auf. Ich breche ab, sagte ich und er schaute sich etwas verloren um. Ich dann auch – das Boot war weg! Haha! Also noch ein Versuch – mein Buddy blieb geduldig an meiner Seite und die restliche Gruppe inklusive Guide tauchte ab. Erst nach links dann nach rechts und von unten immer nur aufsteigende Luftblasen. Ich hatte überhaupt keinen Plan mehr. Ich war so mit dem Druckausgleich beschäftigt, dass ich nicht mehr sagen konnte, welche Gruppe denn unsere war – denn es herrschte da unten reger Verkehr. Taucher oben, Taucher unten, Taucher hinter und vor mir. Dann vertraue ich doch mal dem Thomas, den ich vor 15 min kennengelernt habe. Wir haben dann doch tatsächlich unsere Leute wiedergefunden und ich konnte nach und nach bis auf 25 Meter runter. Gesehen habe ich nichts – die Sicht war sehr schlecht – keine 10 Meter, das Wasser ist voll von Trübstoffen. Das ist natürlich gut für die „kleinen Tierchen“, die ich hier suche, die fressen nämlich nur Plankton.

Und dann plötzlich ein brennender Schmerz, am Hals, am Kinn und auf der Backe. Ich hab meinem Buddy ein Zeichen gemacht, dass es da weh tut. Ich wüsste nicht, dass es dafür in der Tauchersprache ein Zeichen gibt, so wie die wackelnde Hand für ein Problem, aber Thomas hat es gleich verstanden und wusste wohl auch gleich WAS mich da erwischt hat – eine Qualle. Er zeigte mir an nicht dran zu fassen. Auf dem Boot zurück wurde ich gleich mit Essig behandelt und alle sagten, je mehr ich dran fasse umso schlimmer wird es. Der Schmerz ließ dann recht schnell nach und morgen werden die roten Stellen in meinem Gesicht und am Hals bestimmt verschwunden sein. Jetzt weiß ich zumindest warum die hier alle lange Tauchanzüge tragen und keine Shortys..

Nach dem Tauchgang war ich natürlich enttäuscht, dass sich meine Befürchtungen bezüglich meines Ohrs bewahrheitet haben. Aber zurück im Zimmer hatte ich eine Idee. Ein Privat-Tauch-Guide! Ein Guide nur für mich alleine kostet hier 8 Euro 🙂 Das hab ich dann gleich klar gemacht und bin heute Nachmittag nochmal aufs Boot und los zum „Sardinen-Run“.

Wir sind ganz ganz langsam runter und abgesehen von der, dort auch relativ schlechten Sicht – war es grandios! Mehrere Schwärme von Millionen von Sardinen. Ich kann das gar nicht beschreiben, ich würde euch so gerne Bilder zeigen 🙁 aber die beste GoPro Unterwasserkamera nutzt nix, wenn sie auf dem Boot liegt. Ich hätt mich ja selbst so gerne in den Hintern getreten! Ich hab sie einfach auf dem Boot vergessen!

Da es aber so beeindruckend war – mache ich das übermorgen einfach nochmal :)))) und dann mit Kamera.

Morgen früh geht es zum Canyoning – hihi – wollte ja die letzten 4 Monate trainieren um fit dafür zu werden. ÖÖHHHM , dass muss jetzt einfach ohne gehen 😉