Hammerhai-Saison auf Banda Neira

UPPS ! Ich hatte ja keine Ahnung!

Hendrik hat mich wie versprochen mit seinem Taxi (mit dem reich verzierten Armaturenbrett) morgens vom Hotel abgeholt. Ich bot abends noch zwei Geschäftsreisenden (eine Holländerin und einem Indonesier) mein Taxi mit ihnen zu teilen. War ne gute Idee, denn sie die bezahlten den Fahrer am Hafen und wollten kein Geld von mir.
Der Indonesier hat mir sogar am Schalter mein VIP-Ticket für die Fähre organisiert.

Die Fahrt dauerte 6.5 Stunden und das Meer war sehr ruhig. Der Unterschied, zwischen “normaler” Klasse und VIP, besteht darin, dass man nicht auf Plastiksitzen sitzt und man beim Eintreten unvermittelt schockgefroren wird. Nicht nur wegen der Kälte verbrachte ich die meiste Zeit auf dem Oberdeck, sondern besonders wegen einer deutschen Frau, die direkt hinter mir saß und ohne Punkt und Komma auf ihre Nachbarin einredete.
Ihre – nicht nur für mich unangehme Stimme hallte durch die ganze Kabine und viele der Reisenden verdrehten genervt die Augen. Die meisten hatten aber das Glück sie nicht zu verstehen ;(

Ich traf Vangelis einen griechischen Tauchlehrer, der auch nichts im Voraus gebucht hatte und der eigentlich auch zum Bluemotion Tauchcenter wollte. Die seien aber ausgebucht (Hotel und Tauchbasis) Schade!
Trotzdem – fragen kann man ja mal. Tuta, der Chef (ein Deutscher) empfahl uns andere Unterkünpfte.
Vangelis’ Vorschlag sich gleich das erste – ziemlich muffelige – Zimmer mit mir teilen – fand ich dann doch etwas überstürzt 😉
Ach Mist – das Bluemotion sah so gemütlich aus! Und schwuppdiwupp stand Tuta vor mir (er war uns mit dem Roller hintergefahren) und sagte es hätte jemand storniert und ich kann das freigewordene Doppelzimmer für 2 Nächte (es wurden 3) haben. Vangelis waren die 20 Euro inkl Frühstück und Klimaanlage zuviel – aber ich habe mit großer Freude zugesagt. Aber es waren jetzt auch 2 Plätze für Taucher frei und Vangelis meinte – dann können wir ja auf jeden Fall zusammen tauchen.
Schöne Aussichten einen Tauchlehrer als Buddy zu haben.

Es ist hier eine gute Mischung aus Alt und Jung im Hotel und auf der Tauchbasis Mehr ältere und auch ein paar rüstige Rentner.

Am nächsten Morgen ging es gleich auf eine Tagestour mit 2 Tauchgängen. Zwei Boote fuhren los. Ich und Vangelis waren auf der wunderschönen MIra eingeteilt. Ein neues Holzboot mit viel Platz, einer ordentlichen Toilette und viel Schatten.
Die Jungs von der Basis hatten schon alles zusammengebaut, alles lag bereit – super Service.
Nach einem kurzen Briefing gings los. Wir waren 3 Taucher mit 2 Guides. Ich hatte Roderich noch gefragt, ob er ein erfahrener Taucher sie. Ja – so um die 600 Tauchgänge. Ja – noch besser – da kann mir ja nix passieren!
Stutzig wurde ich – als beide, als sie die Ausrüstung angelegt hatten – einfach vom Boot sprangen, ohne auch nur ein Wort zu mir zu sagen. HÄ? Halt! Was ist mir dem Buddycheck? Grundregel jedes guten Tauchers! Vangelis hatte doch vorgeschlagen, dass wir zusammen tauchen! Also ging ich davon aus, dass er mein Buddy ist!?
Okay. Noch ein zweites Mal selbst geprüft – sitzt alles an der richtigen Stelle? hab ich nix vergessen? OK. Los geht’s. Nach meinen Erfahrungen beim letzten Tauchen, hatte ich beim Briefing gesagt, dass es eventuell möglich sein könnte, dass ich Probleme beim Druckausgleich haben könnte und deshalb vielleicht nicht sehr schnell abtauchen kann.
Wir tauchen ab und innerhalb von einer Minute war Vangelis ca. 10 Meter unter mir und 20 Meter vor mir. TOLL – Super Buddy! Den kann ich also vergessen. Ich suchte Roderich. Der war zwar noch nicht so tief, aber ich schien ihn auch nicht zu interessieren. Die Guides waren schon vor Vangelis. Das ging ja gut los und ich versuchte den Anschluss nicht zu verlieren. Inzwischen waren wir auf 29 Meter im “Blau” – also weit weg von der Riffkante auf der Suche nach den Hammerhaien. Ich wünschte mir Karla oder Christian an meiner Seite! Richtige Buddies! 😉 Keinen griechischenTauchlehrer. Roderich kann ich keinen Vorwurf machen, ihn kannte ich nicht, er hätte keine Verantwortung für mich übernehmen müssen. Aber ich muss doch sagen, dass ich von solch einem erfahrenen Taucher, der alleine unterwegs ist, erwartet hätte, dass er die Situation wenigstens bemerkt!

Ich habe dann einfach einen Sprint hingelegt, bin zu einem der Guides und hab ihm signalisiert, das ER ab jetzt mein Buddy ist!!! Und das war er dann auch! Nicht so wie ich es gewohnt bin, aber immerhin hatte er so ab und zu einen Blick auf mich. Ich habe darauf verzichtet, Vangelis irgendwas zu signalisieren!

Sofort als ich zurück auf dem Boot war, habe ich Vangelis sozusagen zur Rede gestellt! Ja – zusammen tauchen schon, aber er braucht keinen Buddy und will auch keinen.
Und ich bin wieder um eine Erfahrung reicher!

Ich habe das mit den Guides und auch später auf der Tauchbasis ganz klar gestellt. Wenn ich tauche will ich genau wissen wer mein Buddy ist. Ich bin auf dem Boot, auf dem ich eingeteilt bin ein Anfänger! 170 Tauchgänge sind da nix. 600, 1000, 4000 so sind die Dimensionen.
Und alle tauchen “für sich”. Ich aber nicht. Seit dem zweiten Tauchgang habe ich immer einen Guide an meiner Seite!

Boot 2 kam übrigens zurück und hatte HUNDERTE von Hammerhaien gesehen! Und ich? “Only small stuff” 🙁 aber auch sehr schön!

Morgen fahre ich das 3. Mal mit raus.
Ich habe von den Leuten hier Bilder von Walen, Walhaien, Orcas, Hammerhaien, Mantas gesehen – es kann doch nicht sein das ich auch hier mal wieder nichts sehe das “größer ist als 1,20 Meter”!!!!

Morgen ziehe ich in eine andere Unterkunft um. Ich habe es mir angesehen, es schien mir recht sauber, liegt direkt auch am Meer und kostet inkl. Frühstück 13 Euro.

P.S.: Die Frau “mit der Stimme” 😉 sie ist auch hier – und hatte mich auch schon in ihren Fängen 😉