Ein hoffnungsloser Fall!

Ich kenne das ja schon – ich bin einfach orientierungslos! Habe mich mal wieder verlaufen und nicht mal mit GPS finde ich den richtigen Weg.
So wie ich das beim Tauchen in meinen Navigationskursen (man beachte: Mehrzahl) gelernt habe – suche ich natürlich erstmal nach markanten “Zeichen” an meinem Ausgangpunkt. In diesem Fall ein hoher rot-weißer-Sendeturm und ein hohes blaues Gebäude. Bei jeder Abzweigung drehe ich mich nochmal um, um mir die Richtung und das Aussehen der Strasse einzuprägen.
Als ich irgendwann an einem Café vorbei kam, in dem ich ne halbe Stunde vorher eine Pause gemacht hatte… wusste ich, dass da wohl bei mir nichts mehr zu machen ist… mit der Orientierung.

Aber die Leute sind alle total freundlich. Sie sprechen kaum englisch und mache lachen erstmal ganz “verschämt” wenn sich sie anspreche. Sie bemühen sich aber sehr und halten gleich Ausschau nach jemanden, der Englisch spricht.

Der Verkehr ist auch hier ziemlich chaotisch, wobei es doch vereinzelt Fußgängerampeln gibt. Rote Ampeln bedeuten hier aber eher eine “Kann”-Vorschrift, vorallem für die vielen Rollerfahrer.

Weit und breit kein Touri in Sicht und somit bin ich auch der einzige blonde, hellhäutige Mensch hier. Auf einem Schulfest wollten gleich mehrere Kinder ein Bild mit mir machen.
Auch die Vekäuferinnen in einem Handyshop, in dem ich noch eine Memory Karte gekauft haben, wollten mich ohne Selfie nicht gehen lassen.
Das werden bestimmt tolle Bilder! Es ist soo schwül hier und ich schwitze wie in einer Sauna – was überdeutlich an meinem T-Shirt zu sehen war.

Zurück im Hotel erstmal eine kalte Dusche, die ersten Klamotten durch die bewährte Plastiktüten-Waschmaschine gejagt und kleine Handwerker-Arbeiten durchgeführt. Das Abdichten des Fensters mit Klopapier hält mir heute Nacht vielleicht ein paar Moskitos vom Hals. Bin – trotz Autan – schon ziemlich verstochen 🙁

Meine innere Uhr musste ich gestern, obwohl ich sehr müde war, mit einer Schlaftablette “überlisten”.
So konnte ich 8 Stunden schlafen und bin um 22 Uhr eurer Zeit ausgeruht aufgewacht.

Ich sitze hier in einem kleinen Cafˋe neben meinem Hotel. Da ich nichts auf der Getränkekarte lesen kann und hier keiner Englisch spricht – zeige ich auf Gläser von anderen Gästen. Das ich unbeabsichtigt einen Schwipps kriege, kann ich ausschließen, da hier sowie im Hotel kein Alkohol ausgeschenkt wird. Ich wurde jetzt schon mit einem papp-süßen Kokosdrink und mit einer saurem Zitronen-“Halben” überrascht.

Wann ich mich wieder melden kann weiß ich nicht. Ich nehme das Express-Boot nach Banda Neira, dass dauert nicht so lange – hihi – nur 5 oder 6 Stunden. Dort habe ich nichts gebucht. Nicht, dass ich das nicht gewollt hätte, aber die beiden Unterkünfte, die ich angeschrieben habe, haben nicht geantwortet. Ich komme da nachmittags an und werde dann einfach mal sehen…. Irgendwo werde ich schon unterkommen 😉

 

P.S.: wie einige wissen, ist mir mein Handy ja einen Tag vor Abreise kaputt gegangen. Der große Vorteil bei meinem relativ günstigen ZTE Ersatz-Handy ist, dass ich es überall rausholen kann, meinem Taxifahrer in die Hand gebe, in mein Täschchen schmeissen kann, ohne mir groß Gedanken drüber zu machen.
Der große Nachteil ist, dass das Ding trotz seiner 13 Megapixel Kamera echt schei… Bilder macht.

Nachtrag: meine Schwester hat mir gleich “geantwortet” :)))