Treffen mit Chia und Weiterreise nach Bagan

2016101110250100Meine Busfahrt nach Yangon war ganz okay – nur das die “direkte” Verbindung so aussah, dass ich in Pathein 1,5 Stunden Aufenthalt hatte und den Bus wechseln musste.
In Yangon hat es dann eine Weile gedauert, bis ich in dem Verkehrschaos ein freies Taxi gefunden habe.
Genau als Chias Flieger gelandet ist, stieg ich vorm Flughafen aus (nach etwas über 8 Stunden)

Die Wiedersehensfreude war groß! Ich – schnell zum Geldautomaten – um meine spärlichen Bargeld-Reserven aufzubessern (es war nicht wirklich ein gutes Gefühl, mit umgerechnet 5 Euro in der Tasche durch ein fremdes Land zu reisen), Chia zum Geldwechsler und schon saßen wir im Taxi zum nächsten Busbahnhof.
Noch schnell in eins der kleinen “Plastik-Stühle-Restaurants”, in dem Chia mit Genuss die Innereien eines Huhns verspeiste, die sie aber eigentlich garnicht bestellt hatte. Ich bewundere ihre Fähigkeit ALLES zu essen und alles zu probieren, aber nicht nur das läßt mich oft über sie staunen!
Leider hab ich es, im Gegensatz zu Chia nicht geschafft, im Nachtbus nach Bagan, zu schlafen und war als wir morgens früh um 5 ankamen ziemlich kaputt.
Wir schlossen uns aber gleich 2 Jungs aus Hong Kong an und ließen uns zur Shwesandaw Pagode bringen um den Sonnenaufgang zu sehen. Auf die Idee kommen wohl auch noch andere – und so herrschte da früh morgens schon richtiger Trubel. Aber es war auch mit den ganzen Leuten ein schönes Erlebnis und eine wirklich wunderbare Aussicht.

Ich war überrascht und froh, dass wir schon um 7 Uhr früh unser gebuchtes Zimmer beziehen konnten.
Mein Tag wäre ganz durcheinander gekommen, wenn ich erstmal geschlafen hätte, also ging es nach einer Mini-Pause gleich wieder los.
Mit vollem Vertrauen, setzte sich Chia hinten auf den, von uns gemieteten, Elektro-Roller. Das es ein E-Bike war fiel mir erst auf, als er sich nicht wie ein “normaler” Roller starten ließ. Ich bin erst selten mit einem Sozius gefahren und es fühlt sich doch “anders”, aber Chia schien trotz meiner Unsicherheiten , keinen einzigen Gedanken daran zu verschwenden, dass es vielleicht (mit mir – als unerfahrener Fahrer) auch gefährlich sein könnte.

Schon früh morgens auf unserer Taxifahrt hatten wir die ca. 18 Euro Eintrittsgeld bezahlt, das von jedem verlangt wird, der in die “Bagan Archaeological Zone” kommt. Mit dieser “Eintrittskarte” darf man 5 Tage lang das ca. 40 Quadratkilometer große Gelände mit den unzähligen Pagoden und Tempel besichtigen. Das ist wirklich sehenswert.

2016101110280400Mit einem kleinen Lageplan ausgestattet fuhren wir von einer interessanten Stelle zur anderen. Mir machten die vielen “Sand-Verwehungen” auf den Straßen Probleme und ich versuchte sie “sicher und heil” im doppelten Schritt-Tempo zu überwinden. Wahrscheinlich wäre schneller in solchen Fällen besser – aber ich war zu unsicher. Auch auf den Feld/Sandwegen, mit den vielen Schlaglöchern, habe ich mich nicht als Off-Road-Spezialist gezeigt.

Zum Sonnenuntergang bestiegen wir wieder – wie auch so einige Bus-Ladungen – eine große Pagode. Ein herrlicher Ausblick und mit den vielen Leuten auch sehr interessant 😉

Zufrieden und müde machten wir uns auf den Heimweg. Aber nicht nur wir waren müde, sondern auch unser Roller, was er mir dadurch zu verstehen gab, dass er die Geschwindigkeit von anfänglichen 40 oder 30 km/h ganz langsam auf 0 km/h drosselte. Natürlich auf einer Straße bergauf ohne Bürgersteig oder irgendeinem begeh- oder befahrbaren Rand. Autos, Busse, Roller (wohl alle zurück vom Sonnenuntergang irgendwo) fuhren im Dunkeln “knapp” an uns vorbei. Das Licht funktionierte noch und ich bat Chia vor mir zulaufen, doch so konnte sie nicht schieben und ich konnte nicht absteigen, weil links die Autos fuhren und rechts nur Gestrüpp war. Ich watschelte also, halb auf dem Roller sitzend, bis zur nächsten Abzweigung. Puh – geschafft – OOHHMMM 😉

Es dauerte keine 2 Minuten bis ein Einheimischer mit seinem Roller bei uns hielt und uns (im Stockdunkel) fragte ob wir Probleme hätten und Hilfe bräuchten. Meine natürliche Skepsis flammte auf. Chia hingegen unterhielt sich mit dem Fremden und erklärte dem ihm mit “Händen und Füßen” unser Malheur.
Als ich ihm mein Handy zum telefonieren gab, dachte ich “Oje – ob das ne gute Idee war? Der schwingt sich wieder auf seinen Roller und weg ist er”.
Nach 5 Minuten kamen zwei Rollerfahrer, die uns einen ihrer Roller im Austausch gegen unseren “leeren” überließen. Unser “Ersthelfer” wollte nicht weiterfahren, bevor der andere Roller da war und winkte uns freundlich, als wir uns wieder auf den Weg machten.
Ich schämte mich ein wenig für meine schlechten Gedanken.

Eine schlaflose Nacht, ein langer Tag und ich fiel kaputt und zufrieden in mein Bett.

Nach einem guten Frühstück planten wir weiter. Wir entschlossen uns nicht noch eine Nacht im Hotel zu buchen, den Tag noch in Bagan zu verbringen und abends den Nachtbus zum Inle See zu nehmen.
Wir packen, checkten aus, ließen unser Gepäck im Hotel und mieteten einen voll aufgeladenen Roller (mit Batterie-Status-Anzeige).

Wir erkundeten ein Gebiet, dass wir am Vortag noch nicht gesehen hatten und fuhren überwiegend auf sandigen Feldwegen. Aber “Übung macht den Meister” und ich fühlte mich schon etwas sicherer.
Leider spielte das Wetter an diesem Tag nicht ganz mit und wir mussten, bei einem Platzregen, Schutz unter einem Baum suchen.

Innerhalb von 10 Minuten hatten sich die schlecht befahrbaren Feldwege in nicht befahrbare Matschpfade verwandelt. Wir schlingerten nur so hin und her, als wir versuchten weiterzufahren, blieben stecken. Ich brauchte meine Beine um uns einigermaßen gerade zu halten und meine Füße waren nur noch große Schlammklumpen. Wir rutschen Meter für Meter und schlußendlich fielen wir auch um. Aber keiner hat sich weh getan und da “Roller abstellen” und “Taxi rufen” in dieser Pampa keine Option war – mussten wir beide weiter durchhalten und wieder aufsteigen.

2016101110300400Ich war mehr als erleichtert, als wir den total verschlammten und verdreckten Roller, mit einem entschuldigendem Lächeln und unverletzt, beim Verleih wieder abgaben.

Nachdem wir – immerhin – unsere Füße auf der Hotel-Toilette noch waschen konnten, ging es los zum Nachtbus Richtung Inle See.