Barkot Ausflüge in die Umgebung – Entweder … oder ….

2016070816170700Entweder ich bekomme nichts anders zu sehen als diese kleine Stadt Barkot, oder ich wage es mich auf Naveens Motorrad zu setzen. Nach anfänglichem Zögern habe ich mich fürs “Risiko” entschieden 😉 Wer mich kennt – weiß, dass mich das schon sehr viel Überwindung kostet – denn was Motorräder angeht bin ich ein echter Angsthase.

Ich muss aber sagen, dass er mit mir wirklich sehr vorsichtig und langsam fährt. Für mich nicht gerade entspannend war seine Aussage, dass es in Indien sehr wichtig ist einen Sturzhelm zu tragen. haha – und wo sind unsere????


Aber rasen kann hier sowieso keiner – mit Ausnahme meines Taxifahrers natürlich. Naveen fährt manchmal auch nur 20 km/h – was ich dann auch als gefährlich erachte denn noch ein bisschen lamgsamer und wir würden umfallen 🙂
Aber lieber so als anders. Beide Ausflüge haben sich aber wirklich gelohnt!

2016070120195300Beim ersten Ausflug wollte ich anhalten und ein Bild von den Reisfeldern machen, aber er fuhr ein kleines Stückchen weiter und wir hielten bei einer Familie, die dort arbeitet. Der Mann hat uns über die Reisfelder geführt, mir die früheren Viehställe gezeigt und ich habe eine Weile zugesehen wie Reis gepflanzt wird. Alle sind so umwerfend herzlich und neugierig und lachen mich an. 2016070120193500Sie riefen ich solle rüber kommen und mithelfen. Ich habe noch ein paar kleine nicht ganz verheilte (nicht entzündete) Stellen an meinen Füßen – ansonsten hätte ich mich wahrscheinlich wirklich dazugestellt und mitgemacht.

2016070816190000An einem anderen Tag sind wir in die andere Richtung gefahren und wir haben eine Schule für besonders arme Kinder besucht. Lehrerinnen stellten uns Stühle auf die Wiese, auf der auch in einiger Entfernung etwa 30 Kinder in kleinen Grüppchen zusammen saßen. Nach ein paar Minuten bin ich zu ihnen rüber gegangen und sie haben mich sehr überrascht und auch ein wenig skeptisch angesehen. Ich habe versucht mit ihnen English zu sprechen, aber sie blieben alle stumm. Dann hab ich mich zu manchen dazugesetzt und geguckt was sie so in ihre Hefte schreiben – doch mir kamen fast schon ängstliche Blicke entgegen. Von den Kindern in “meiner” Schule und hier im Dorf bin ich es gewohnt, dass sie laut sind, rumalbern, versuchen Englisch zu sprechen…..
Ich habe mir in diesem Moment so sehr ein bisschen von Chias Talent gewünscht und ich wollte nicht einfach wieder zu den anderen zurück gehen, ohne diesen Kinden ein “Lachen” abgerungen zu haben. Ich war echt ratlos.

Doch dann habe ich angefangen zu singen und plötzlich – ich hatte noch keine ganz Zeile gesungen – rasten sie auf mich zu, setzen sich ganz eng in einen Kreis um mich – strahlen über beide Ohren und lauschten! Mein Herz machte einen Sprung 🙂 – das Eis war gebrochen!

Meine Gesangskünste sowie die Erinnerung an irgendwelche Kinderlieder halten sich in engen Grenzen – also was jetzt?
Mir ist ein Spiel vom Tempel eingefallen. Die Regeln haben zwar alle ignoriert – weil mich ja keiner verstehen konnte – aber ich konnte das Spiel mit “Händen und Füssen” so in Gang bringen, dass wir eine halbe Stunde richtig Spaß hatten.

2016070816183200Die Gruppenbilder sind entstanden, nachdem die Kinder uns später eine ganze Weile beim Tee trrinken zusehen mussten – da war das Lachen leider schon wieder verschwunden.

Hier habe ich auch die ersten Kinder mit Behinderung getroffen. Ein taubstummes Mädchen, dass bei unserem Spiel sehr gut war und ein leicht geistig behindertes Mädchen dem die anderen in jeder Runde geholfen.

Die Schulleiterin hat sich sehr über mein Spiel und die “Ausgelassenheit” der Kinder gefreut und mich gebeten doch bald wiederzukommen.
Insgesamt leben und lernen in dieser Schule 200 Kinder.