Die ersten Tage

Ich habe die erste Nacht super geschlafen und dachte schon ich hätte dem Jetlag ein Schnippchen geschlagen, aber leider lag ich die zweite Nacht mehrere Stunden wach. In „meiner“ Doppelhaushälfte fühle ich mich richtig wohl. Je hat alles mit viel Liebe und Geschmack eingerichtet. Ich bin nah bei ihnen (Tür an Tür) habe also einen „großen“ Rückzugsort und sogar einen kleinen Raucherbalkon 😉

Meinen Plan einen Ausflug nach Kyoto zu machen, habe ich erstmal auf Eis gelegt. Ich bin nicht so ganz auf der Höhe. Mein Körper liebt das japanische Essen so sehr, dass er sich weigert es wieder herzugeben 😉 Zudem habe ich das gestern mit Je mal durchgerechnet und der Ausflug mit Zugfahrt und 2 Übernachtungen würde zwischen 500 und 600 Euro kosten. Schon nur ein Bett in einem gemischten Schlafsaal – in dem ich ja nicht gerne übernachten möchte – hätte 65 Euro für eine Nacht gekostet.

Also mach ich mir jetzt keinen Stress und genieße es einfach bei den Dreien zu sein. Wir machen alltägliche Dinge wie einkaufen, essen, Mittagsschlaf, Rasenmähen und Brettspiele spielen.

Die Preise der Lebensmittel haben mich überrascht. 5 kg normaler Reis – das Grundnahrungsmittel der Japan – kosten ca 26 Euro. Bei einem durchschnittlichen Mindestlohn von ca.6,50 Euro ist das ne ganze Menge. 6 Tomaten – 6 Euro, 500 gr. Trauben 9 Euro und im Gegensatz dazu eine Bento-Box (gibt es in allen Supermärkten) mit dreierlei Fisch, Kartoffelsalat, Ingwer, Eierstich und Reis – 2,50 Euro (das ist ein vollwertiges Mittagessen).

Abends ist Yu mein Lehrer 😉 Er möchte mir japanische Schriftzeichen beibringen, er zeichnet vor – ich muss das dann 5 bis 12 Mal wiederholen und er korrigiert mit Freude meine Fehler. Heute habe ich sogar Hausaufgaben bekommen;)

Heute Nachmittag hat er seine Schwimmprüfung bestanden. Schon als ich ankam, sagte Je mir, dass er unbedingt will, dass ich mitkomme – das hat mich natürlich sehr gefreut. Wir saßen oben hinter einer Glasscheibe, haben zugesehen und ganz fest die Daumen gedrückt. Das Fotografieren war da natürlich auch verboten, aber ich habe einen kleinen Schnappschuss gewagt.

Wir hatten heute 31 Grad und ich wollte das erste Mal die Klimaanlage in meinem Zimmer anschalten. Also der technische Fortschritt ist schon klasse – ohne Google Lens – hätte ich den richtigen Knopf wahrscheinlich nicht gefunden.

Und wir waren wieder im Baumarkt. Obwohl ich das letzte mal ja schon so geschockt war, konnte ich es nicht lassen mir das Elend anzusehen. Es ist so traurig, dass das nicht verboten wird! Und wieder hätte ich die Hunde gerne alle mitgenommen und auf einer Wiese spielen lassen…..