Bilu Kyun – Insel der Menschenfresser

2016093007381800Am Abend, bevor ich zur Insel “Bilu Kyun” wollte, habe ich Dr. Prof. Evi kennengelernt, 49 Jahre, aus Norddeutschland
und sie hat sich mir angeschlossen, obwohl sie eigentlich am nächsten Tag schon abreisen wollte. Unsere Tour startete um 8 und ich war froh, dass wir zu zweit waren, denn der Guide musste kurzfristig umorganisieren, den Motorroller stehen lassen und uns ein Tuk Tuk besorgen – Yeah!!! 🙂 

Die “Fähre” zur Insel war dann doch etwas kleiner als gedacht und wir beide hofften, dass das Wasser auf dem Boden vom nächtlichen Regen war. Es war eine sehr interessante Tour, was nicht zuletzt der Verdienst unseres Guide’s war. Das wir bei unserem Visa-Antrag zugestimmt haben keinerlei politische Fragen zu stellen und das es für Einheimische unter Androhung von Gefängnisstrafen verboten ist solche Themen mit Touristen zu diskutieren – sagte mir Evi so nebenbei – nachdem sie ganz direkte Fragen zum Umgang mit bestimmten Minderheiten in Myanmar gestellt hatte. Aber der Guide gab bereitwillig zu allem Auskunft und das er stolz auf sein Land war hörte man in jedem dritten Satz: Myanmar change a lot, Myanmar develop.

Die Insel hat erst seit 5 Jahren Strom und es werden überall neue Straßen gebaut. Bei 160 000 Einwohnern bestimmt eine sinnvolle Sache.
Es wird auch an einer Brücke gebaut, die nächstes Jahr fertig gestellt werden soll – erst dann dürfen Touristen auf der Insel übernachten und das wird sicherlich nicht nur für Vorteil für das kleine Eiland sein.

Badeurlauber wird die Insel nicht anziehen, denn das Wasser ist überall so braun, weil hier 3 Flüsse einmünden. Es gibt viele Mangroven und wenig Strände.
Aber auch die Myanmarer sind nicht dumm und so führte uns unsere Tour zu schönen Plätzen und auch zu einheimischer Handwerkskunst. Aber die 4 handgemachten Kugelschreiber (für zusammen 3.20 Euro und ein geschmiedeter Löffel (für 2.20 Euro) waren die Sache wert.

2016093007410000Besonders die Schmiede hat mich faziniert und ich habe auch ein Video vom Anheizen und vom – abwechselnd auf den Ambos – Schlagen gemacht (Leider war mein Handy-Speicher voll und da ich das Video am Vortag auf youtube hochgeladen hatte – habe ich es vom Handy gelöscht – jetzt hab ich grade erst die Meldung gesehen: Fehler beim hochladen! Mist – war echt klasse) aber die Bilder sagen schon so einiges, denke ich.

Überall in den Dörfern gibt es Häuser aus Teakholz und einige Gebäude sind noch aus der britischen Kolonialzeit.

Zum Abschluss der Tour wollten wir in einem Schwimmbecken, das von einem Wasserfall gespeist wird baden. Bikinis waren eingepackt und wir freuten uns auf eine Abkühlung. Wir haben es dann aber doch lieber mal gelassen – es sah uns dann doch eher nach einem dunkelgrünen, stehenden Gewässer aus und auch die restliche Umgebung war nicht gerade so “einladend”.

Die Frauen, die die Stoffe für die Longys weben verdienen am Tag ca. 5 Euro. Ich habe mit Evi rumgerätselt, wie sich die Familien einen Kühlschrank leisten können für den sie jetzt endlich Strom haben.

Die Leute sind sehr freundlich und viele Jugendliche und Kinder, senken ihren Kopf ein bisschen und beugen sich ein wenig vor, wenn sie an uns vorbei laufen, um uns Respekt zu erweisen. Ähnlich wie in Indien mit der Andeutung die Füße zu berühren.
Spätestens wenn wir sie mit “Mengalaba” grüßen, strahlen sie. Englisch sprechen nur sehr sehr wenige.

2016093007443900Unser Tuk-Tuk ohne Sitze hat sich als recht bequem rausgestellt, nur das ständige an- und ausziehen der Schuhe hat genervt, denn die Halbtages-Tour dauerte länger als geplant bis kurz nach 15 Uhr und wir haben ständig irgendwo gehalten.
An der Landschaft kann ich mich nicht satt sehen und die Wiese mit den vierblättrigen Kleeblättern hätte ich am liebsten mitgenommen.

P.S.: Wann oder ob hier jemals Menschenfresser gelebt haben, konnte mir weder Google noch mein Reiseführer sagen – aber der “Bei”-name taucht oft auf.